Stichwort:
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PREDIGTTEIL |
UNTERPUNKT |
BESCHREIBUNG |
predigttechnische Angaben |
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Predigteinleitung |
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1.
Das Zielpublikum |
die eigentliche Predigt |
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Predigtschluss |
Stichwort: |
Wort Gottes |
Bibel: |
Joh. 8,31-36 |
Beschrieb: |
Im Wort bleiben (Lehre nicht verlassen, Summe des Wortes, in der Sphäre und im Vertrauen bleiben) bewirkt wahre Jüngerschaft. Diese schliesst ein: die Wahrheit erkennen und Freiheit von der Sklaverei der Sünde erleben. |
Datum: |
29.10.2000 |
Ort: |
HA Basel 2 |
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Anlass: |
Gottesdienst |
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Theologie: |
Jüngerschaft |
Aufgabe: |
Predigt |
Methode |
auslegende Predigt |
Gegenstand |
Wort Gottes |
Titel |
Prinzipien der Jüngerschaft |
Einführungs- |
Es gibt sehr wichtige Prinzipien, die wir unbedingt kennen müssen. |
Beispiele |
Wenn wir z.B. nach England reisen und dort mit dem Auto unterwegs sind, müssen wir uns sehr schnell an das Prinzip gewöhnen, links zu fahren. Ansonsten werden wir in ernste Schwierigkeiten kommen. |
Erklärung |
Im christlichen Glauben gibt es auch sehr wichtige Prinzipien, die wir unbedingt kennen müssen. |
Einleitungs- |
Ich will euch heute mitnehmen in einen sehr kurzen aber interessanten Glaubensgrundkurs von Jesus Christus selbst. Jesus erklärt den Juden, die zum Glauben an Ihn gekommen sind (Joh. 8,30), auf was sie unbedingt achten müssen, damit sie möglichst schnell und ohne Umwege wahre Jünger Christi werden. |
Kernaussage |
Bleibe im Wort Gottes! |
1. Das Zielpublikum |
Joh. 8,31a |
Jesus sprach nun zu den Juden, die ihm geglaubt hatten: |
Juden |
Jesus wird wohl nicht im ganzen folgenden Abschnitt (Joh. 8,31-59) nur die gläubigen Juden ansprechen. Vielmehr wird es so sein, dass Er in Joh. 8,31-36 die gläubigen Juden anspricht, während Er in Joh. 8,37-59 die (ungläubigen) Juden im allgemeinen anspricht1. (Auch im vorigen Abschnitt spricht Er die ungläubigen Juden im allgemeinen an.) Diese allgemeine Menge von Juden ist es dann auch, die erschreckend schlimme Eigenschaften aufweist: |
Joh. 8,37 |
Ich weiss, dass ihr Abrahams Nachkommen seid; aber ihr sucht mich zu töten, weil mein Wort nicht Raum in euch findet. |
Joh. 8,40 |
jetzt aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der die Wahrheit zu euch geredet hat, die ich von Gott gehört habe; das hat Abraham nicht getan. |
Joh. 8,43 |
Warum versteht ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt. |
Joh. 8,44a |
Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. |
Joh. 8,45 |
Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht. |
Joh. 8,46b |
Wenn ich die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht? |
Joh. 8,47 |
Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes. Darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid. |
Joh. 8,48 |
Die Juden antworteten und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht recht, dass du ein Samariter bist und einen Dämon hast? |
Joh. 8,59 |
Jesus antwortete: Ich habe keinen Dämon, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr verunehrt mich. |
Joh. 8,52 |
Die Juden sprachen zu ihm: Jetzt erkennen wir, dass du einen Dämon hast. |
Joh. 8,55a |
Und ihr habt ihn nicht erkannt, ich aber kenne ihn; und wenn ich sagte: Ich kenne ihn nicht, so würde ich euch gleich sein: ein Lügner. |
Joh. 8,59a |
Da hoben sie Steine auf, um auf ihn zu werfen. |
Übergang |
Was sagt nun Jesus den gläubigen Juden, die sich mitten unter den ungläubigen Juden aufzuhalten scheinen? |
2. Das Bleiben im Wort |
Joh. 8,31b |
Wenn ihr in meinem Wort bleibt, |
bleibt |
»Zum ersten Mal hören wir jetzt das Wort vom "Bleiben" aus Jesu Mund, das dann später in der Unterweisung seiner Jünger aufs neue wichtig werden wird (Joh. 15,4-7.9-11).«2 |
Dieses Bleiben im Wort Gottes ist ein sehr wichtiger Aspekt der Jüngerschaft und Jesus hat ihn perfekt vorgelebt (Joh. 8,55b). |
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Joh. 8,55b |
Aber ich kenne ihn, und ich bewahre sein Wort. |
2.1 nicht mehr als das Wort |
2. Joh. 9 |
Jeder,
der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat
Gott nicht; |
Auslegung |
Wer in der Lehre Christi bleibt, hat Gott und
Seinen Sohn. Wer nicht in der Lehre bleibt, sondern weitergeht,
der hat Gott nicht. |
2.2 nicht weniger als das Wort |
Ps. 119,160a |
Die Summe deines Wortes ist Wahrheit, |
Auslegung |
Wir müssen die Bibel im Zusammenhang lesen und auslegen. Wir müssen auch alle biblischen Wahrheiten kennenlernen und müssen darauf achten, dass wir nicht einige Wahrheiten zu Lasten anderer überbetonen. Die Summe ist die Wahrheit! |
2.3 in der Sphäre des Wortes bleiben |
Josua 1,8 |
Dieses
Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Mund weichen, und du
sollst Tag und Nacht darüber nachsinnen, damit du darauf
achtest, nach alledem zu handeln, was darin geschrieben ist; |
Ps. 1,1-3 |
Glücklich
der Mann, der nicht folgt dem Rat der Gottlosen, den Weg der
Sünder nicht betritt und nicht im Kreis der Spötter
sitzt, |
persönlich |
"Sag mir, was du liest, und ich sage dir, wer du bist." Diese Volksweisheit hat auch heute noch, im Zeitalter des Fernsehers und der Computer, seine Wahrheit. Das was wir in unseren Kopf hineinlassen, das wird uns beschäftigen und unser Denken und danach auch unser Handeln beeinflussen. Deshalb sollen wir unsere Gedanken auf gute Dinge ausrichten (Phil. 4,8) - auf gute Bücher und auf gute Filme. Wir sollen in einer Atmosphäre des "positiven Denkens" leben. Ich bin überzeugt, dass wir alle in der Gefahr stehen, viel Zeit und Kraft für Gedanken zu verlieren, die weder gut sind, noch irgend jemanden etwas bringen. |
Phil. 4,8
(Gute Nachricht) |
Übrigens, Brüder, alles, was wahr, alles, was ehrbar, alles, was gerecht, alles, was rein, alles, was liebenswert, alles, was wohllautend ist, wenn es irgendeine Tugend und wenn es irgendein Lob (gibt), das erwägt3! |
Im übrigen, meine Brüder und Schwestern: Richtet eure Gedanken auf das, was schon bei euren Mitmenschen als rechtschaffen, ehrbar und gerecht gilt, was rein, liebenswert und ansprechend ist, auf alles, was Tugend heisst und Lob verdient. |
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Gemeinde |
Diese Wahrheit stimmt in bezug auf uns persönlich, aber auch in bezug auf die ganze Gemeinde (Eph. 5,3-4; Kol. 3,16). Auch in unserer Gemeinde soll eine Atmosphäre des "positiven Denkens" herrschen. |
Eph. 5,3-4 |
Unzucht aber und alle Unreinheit oder Habsucht sollen nicht einmal unter euch genannt werden, wie es Heiligen geziemt; auch Unanständigkeit und albernes Geschwätz und Witzelei, die sich nicht geziemen, statt dessen aber Danksagung. |
Kol. 3,16 |
Das Wort des Christus wohne reichlich in euch; in aller Weisheit lehrt und ermahnt euch gegenseitig, mit Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern singt Gott in euren Herzen in Gnade. |
Bibel- |
In der Sphäre des Wortes Gottes bleiben hilft uns auch, die Bibel zu verstehen lernen. Der Heilige Geist wirkt dann in unserem Herzen und öffnet uns das Verständnis für Bibelworte. Dieses Prinzip kommt im Lukas-Evangelium gut zum Tragen. |
Maria |
Maria verstand sowohl die Worte der Hirten wie auch die Worte des 12-jährigen Jesus im Tempel nicht. Doch sie bewahrte diese göttlichen Worte in ihrem Herzen. Später dann hat sie sie verstanden (Lk. 2,18-29.50-51). |
Jünger |
Ebenso verstanden die Jünger Jesu die Leidensankündigung Jesu nicht. Deshalb sagte Jesus zu ihnen, sie sollen dieses Wort "in ihre Ohren" nehmen (Lk. 9,44-45). Später dann, nach Seiner Auferstehung, haben sie verstanden. |
Lk. 2,18-19 |
Und alle, die es hörten,
wunderten sich über das, was ihnen von den Hirten
gesagt wurde. |
Lk. 2,50-51 |
Und sie verstanden
das Wort nicht, das er zu ihnen redete. Und er ging mit
ihnen hinab und kam nach Nazareth, und er war ihnen untertan. |
Lk. 9,44-45 |
Nehmt ihr diese Worte
in eure Ohren, nämlich dass der Sohn des Menschen
überliefert werden wird in die Hände der Menschen. |
Mk. 9,10 |
Und sie hielten das Wort fest und besprachen sich untereinander: Was ist das: aus den Toten auferstehen? |
Erinnerung |
In der Sphäre des Wortes bleiben, bedeutet auch, dass wir uns dieses Wort immer wieder neu vergegenwärtigen, bzw. uns daran erinnern. Diese Erinnerung weckt in uns die christliche Wahrheit neu auf (2. Petr. 1,13; 3,1). Wenn wir das Wort vergessen, werden wir nie zu Täter des Wortes. (Jak. 1,23-25). |
2. Petr. 1,13 |
Ich halte es aber für recht, so lange ich in diesem Zelt bin, euch durch Erinnerung aufzuwecken, |
2. Petr. 3,1 |
Diesen zweiten Brief, Geliebte, schreibe ich euch bereits, in welchen (beiden) ich durch Erinnerung eure lautere Gesinnung aufwecke, |
Jak. 1,23-25 |
Denn wenn jemand ein Hörer
des Wortes ist und nicht ein Täter, der gleicht einem Mann,
der sein natürliches Angesicht in einem Spiegel betrachtet.
Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen, und er hat
sogleich vergessen, wie er beschaffen war. |
2.4 im Vertrauen bleiben |
Joh. 8,31b |
»Wenn
ihr bei dem bleibt, was ich euch gesagt habe, und
euer Leben darauf gründet, (...)« |
Vertrauen |
Im Wort bleiben heisst, sich dem Wort Jesu Christi ganz anzuvertrauen. Die folgenden Geschichten illustrieren, was das bedeutet. |
Artist |
Jean-François Gravelet (1824-1898), besser bekannt unter seinem Künstlernamen Blondin, war ein berühmter Hochseilartist. Am bekanntesten dürften seine spektakulären Überquerungen der Niagara-Fälle sein, bei denen er auf einem 335 Meter langen Hochseil 50 Meter über dem Wasser balancierte. Seine Vorstellungen wurden von Massen von Zuschauern verfolgt. Blondin steigerte bei seinen Vorstellungen meisterhaft die Spannung. Zuerst kam eine relativ einfache Überquerung mit einer Balancestange. Dann warf er die Stange weg und vollbrachte die verschiedensten Kunststücke. Im Jahre 1860 kam eine königliche Reisegesellschaft aus Grossbritannien, um seine Vorstellung anzusehen. Blondin überquerte das Seil zunächst auf Stelzen, dann mit verbundenen Augen. Das nächste Mal machte er auf halbem Weg Halt, um sich mitten auf dem Hochseil ein Spiegelei zu braten. Dann holte er sich unter dem Jubel der Menge eine Schubkarre, schob sie über das Hochseil auf die andere Seite und wieder zurück. Anschliessend nahm er einen grossen Sack Kartoffeln, legte ihn auf den Schubkarren und fuhr ihn ebenfalls hinüber und wieder zurück; die Begeisterung der Zuschauer kannte keine Grenzen. Danach ging er zu der königlichen Gesellschaft, trat vor den Herzog von Newcastle und fragte ihn: "Glauben Sie, dass ich in dieser Schubkarre einen Menschen hinübertransportieren kann?" "Ja sicher, das glaube ich", erwiderte der Herzog. "Dann steigen Sie ein!", gab Blondin zurück. Die Zuschauer hielten den Atem an; der Herzog von Newcastle aber nahme die Aufforderung nicht an. "Gibt es sonst jemand hier, der mir vertraut?", fragte Blondin. Keiner hatte den Mut dazu. Schliesslich kam eine kleine ältere Dame und stieg in die Schubkarre. Blondin schob sie über die Niagara-Fälle und wieder zurück. Es stellte sich heraus, dass die ältere Dame Blondins Mutter war. Sie war die Einzige, die bereit war, ihr Leben in seine Hände zu legen. |
Missionar |
John Patten (1824-1907), ein Schotte aus Dumfriesshire, ging im 19. Jahrhundert auf die Neuen Hebriden, eine Inselgruppe im Südwestpazifik, um den Einwohnern von Jesus zu erzählen. Die Angehörigen der dortigen Stämme waren Kannibalen; sein Leben war also ständig in Gefahr. John Patten entschloss sich, das Johannes-Evangelium in ihre Sprache zu übersetzen, aber er stellt fest, dass sie kein Wort für "glauben" oder "vertrauen" kannten; kein Wunder, denn keiner vertraute dort dem anderen. Schliesslich fand Paten einen Weg, die gesuchten Worte zu übersetzen. Eines Tages, als ihn sein Angestellter aufsuchte, lehnte sich Patten in seinen Stuhl zurück, hob die Füsse vom Boden hoch und fragte ihn: "Was mache ich gerade?" Die Antwort war ein Wort, das so viel bedeutete wie "sich mit ganzem Gewicht auf etwas lehnen". Diesen Begriff verwendete er dann für das Wort "Glaube". Glaube ist, wenn wir das ganze Gewicht unseres Lebens auf Jesus Christus setzen. |
Missionar Bruce Olson |
Der Missionar Bruce Olson erklärte diese gleiche Wahrheit mit einer Hängematte: »Eines Abends jedoch fing Bobby an, mir
Fragen zu stellen. Wir sassen um ein Feuer und der Flammenschein
flackerte über ihn hin. Sein Gesicht war ernst. |
im Vertrauen bleiben |
Vielleicht sagst du jetzt: Das mache ich ja schon lange. Doch wir müssen wissen, dass es in unserem Leben mit dem Wort Gottes, d.h. mit Jesus Christus, immer wieder "Mutproben" gibt. Man fühlt sich dann wie ein Deltasegler vor dem Absprung. Dann müssen wir unser Vertrauen in das Wort Gottes wieder neu bestätigen. |
Volk Israel |
Diese "Mutprobe" hat das Volk Israel nicht bestanden, als es vor der Einnahme des verheissenen Landes stand. Gott sagte: "Ich will es euch geben. Erobert es!" Die Mehrheit des Volkes Israel aber verliess die Bahnen des Wortes Gottes und wollte zurückkehren nach Ägypten (4. Mose 14,1-4). Die Folge war, dass sie Gott hart bestrafte. |
4. Mose 14,1-4 |
Da erhob die ganze Gemeinde ihre Stimme und schrie, und das Volk weinte in jener Nacht. Und alle Söhne Israel murrten gegen Mose und gegen Aaron, und die ganze Gemeinde sagte zu ihnen: Wären wir doch im Land Ägypten gestorben, oder wären wir doch in dieser Wüste gestorben! Wozu bringt uns der HERR in dieses Land? Damit wir durchs Schwert fallen und unsere Frauen und unsere kleinen Kinder zur Beute werden? Wäre es nicht besser für uns, nach Ägypten zurückzukehren? Und sie sagten einer zum andern: Lasst uns ein Haupt (über uns) setzen und nach Ägypten zurückkehren! |
Petrus |
Petrus hat diese "Mutprobe" bestanden, als er aus dem Schiff mitten im Sturm ausstieg und auf dem Wasser Jesus entgegenging. Man könnte sagen, Petrus ist auf dem Wort des Herrn Jesus (Komm!) gegangen. Deshalb ging er auch erst, nachdem Jesus dieses Wort, bzw. diesen Aufruf, ausgesprochen hatte. |
Mt. 14,28-29 |
Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, wenn du es bist, so befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen. Er aber sprach: Komm! Und Petrus stieg aus dem Schiff und ging auf dem Wasser, um zu Jesus zu kommen. |
Übergang |
Was bewirkt nun dieses "Bleiben im Wort"? |
3. Die wahre Jüngerschaft |
Joh. 8,31c |
so seid ihr wahrhaft meine Jünger; |
Jünger |
Wahre Jünger sind Nachfolger des Herrn Jesus Christus. Der Gehorsam ist demnach direkt abhängig vom Bleiben im Wort Gottes. Das ist ja auch logisch, denn Gehorchen kann nur, wer auch horcht, bzw. hört. Wenn wir wirklich Jesus nachfolgen wollen, dann müssen wir in diesem Horchen bleiben. |
Übergang |
Jetzt scheint es so, als ob Jesus diese wahre Jüngerschaft noch näher beschreiben will. Was erlebt der wahre Jünger Jesu? Er erkennt die Wahrheit und erlebt, wie ihn diese Wahrheit frei von der Sklaverei der Sünde macht. Er bleibt nicht angekettet im Schlepptau der Sünde, sondern schliesst sich frei der Gefolgschaft Jesu an. |
4. Die Wahrheit erkennen |
Joh. 8,32a |
und ihr werdet die Wahrheit erkennen, |
Wahrheit |
Mit Wahrheit ist hier keine philosophische Wahrheit gemeint. Wahrheit ist hier ganz klar die Erkenntnis, die aus dem Wort Gottes heraus resultiert (vgl. Hebr. 11,3). |
Hebr. 11,3 |
Durch Glauben verstehen wir, dass die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind, so dass das Sichtbare nicht aus Erscheinendem geworden ist. |
Licht |
Wer Jesus nachfolgt, der wird die Wahrheit erkennen und das Licht des Lebens haben. Er tappt nicht länger im Dunkeln. |
Joh. 8,12 |
Jesus redete nun wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben. |
erkennen |
Haben denn nicht genau die Juden, die Jesus hier anspricht, die Wahrheit erkannt und deshalb an Ihn geglaubt (Joh. 8,31a)? Doch, aber das Erkennen der Wahrheit ist ein lebenslanger Prozess! Die Wahrheit erkennen und ihre Befreiung erleben, das ist der lebenslange Prozess der Heiligung (2. Kor. 7,1). |
Joh. 8,31a |
Jesus sprach nun zu den Juden, die ihm geglaubt hatten: |
2. Kor. 7,1 |
Da wir nun diese Verheissung haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes und die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes. |
5. Die Freiheit erleben |
Joh. 8,32b |
und
die Wahrheit wird euch frei machen. |
Wahrheit |
Es ist die biblische Wahrheit, die frei macht. Viele meinen, die biblische Wahrheit enge ein. In Wirklichkeit befreit sie! |
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Sklave/Sohn |
Der Sohn und der Sklave unterscheiden sich vor allem in einem entscheidenden Punkt: in der Geburt. Nur durch Geburt kann man Sohn werden. |
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Jesus sagt also zu den Juden, d.h. zu den Pharisäern: "Wenn ihr im Vertrauen in mein Wort lebt, werdet ihr frei von der Sklaverei der Sünde sein." |
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Freiheit |
Die Freiheit, die Jesus meint, ist die Freiheit von der Sklaverei der Sünde. Nur wer an Jesus Christus glaubt, kann diese Freiheit erleben (Joh. 8,24). |
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Joh. 8,24 |
Daher sagte ich euch, dass ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glauben werdet, dass ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben. |
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bleibt für immer |
Der Sohn bleibt für immer im Haus. Und diejenigen, die der Sohn von der Sklaverei befreit, bleiben auch für immer (vgl. Joh. 8,51). |
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Joh. 8,51 |
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht sehen ewiglich. |
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Parallele |
Auch Paulus spricht in Gal. 4,21-31 von einem Sohn und einem Sklaven und meint dabei die gleiche Wahrheit, die Jesus hier lehrte. |
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Gal. 4,21-31 |
Sagt mir, die
ihr unter Gesetz sein wollt, hört ihr das Gesetz nicht? |
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einen von der Magd |
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und einen von der Freien; |
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aber der von der Magd war nach dem Fleisch geboren, |
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der von der Freien jedoch durch die Verheissung. |
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Dies hat einen bildlichen Sinn; denn diese (Frauen) bedeuten zwei Bündnisse: |
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eines vom Berg Sinai, das in die Sklaverei hinein gebiert, das ist Hagar. Denn Hagar ist der Berg Sinai in Arabien, entspricht aber dem jetzigen Jerusalem, denn es ist mit seinen Kindern in Sklaverei. |
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Das Jerusalem droben aber ist frei, (und) das ist unsere Mutter. Denn es steht geschrieben: »Freue dich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst! Brich (in Jubel) aus und rufe laut, die du keine Geburtswehen erleidest! Denn die Kinder der Einsamen sind zahlreicher als derjenigen, |
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die den Mann hat.« |
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Ihr aber, Brüder, seid wie Isaak Kinder der Verheissung. |
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Aber so wie damals der nach dem Fleisch Geborene |
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den nach dem Geist (Geborenen) |
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verfolgte, so (ist es) auch jetzt. |
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Aber was sagt die Schrift? »Stosse die Magd und ihren Sohn hinaus, denn der Sohn der Magd soll nicht |
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mit dem Sohn der Freien |
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erben«. |
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Daher, Brüder, sind wir nicht Kinder einer Magd, |
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sondern der Freien. |
Zielaussage |
Bleibe im Wort Gottes und du wirst die wahre Freiheit erleben! |
Anwendung |
Jetzt haben wir gesehen, was geschieht, wenn wir im Wort Christi bleiben. Es lohnt sich! |
Zusammen- |
Wir werden zu wahren Jüngern Christi. D.h. wir werden die Wahrheit erkennen und diese Wahrheit wird uns von der Sklaverei der Sünde befreien. |
letzter Satz |
Dieses Buch des Gesetzes
soll nicht von deinem Mund weichen, und du sollst Tag und Nacht
darüber nachsinnen, damit du darauf achtest, nach alledem zu
handeln, was darin geschrieben ist; |
1Die
Wuppertaler-Studienbibel legt das ebenfalls so aus. Kommentar zu
Joh. 8,37:
»Jesus ist noch im Gespräch mit den
glaubenden Juden, die ihm ihre Abstammung von Abraham
entgegengehalten haben. Darin ist ihm der Stolz des Juden begegnet,
der den "Juden" blind macht und ihn zum Hass gegen Jesus,
statt zum Glauben an Jesus führt. Darum wendet sich Jesus nun
wieder an alle und bringt gerade diesen Punkt allgemein zur
Sprache.«
(Wuppertaler, Johannes-Evangelium, Joh. 8,37, S.
276)
2Wuppertaler, Johannes-Evangelium, Joh. 8,31, S. 271
3logizeste = berechnen, erwägen, bedenken
4sümballousa = erwägen, überlegen
5"Ich schwörs bei diesem Kreuz - ich töte euch!", Bruce E. Olson, Verlag: Jugend mit einer Mission, Biel, S. 140-141