Stichwort:
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PREDIGTTEIL |
UNTERPUNKT |
BESCHREIBUNG |
predigttechnische Angaben |
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Predigteinleitung |
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die eigentliche Predigt |
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Predigtschluss |
Stichwort: |
Überraschungen Gottes |
Bibel: |
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Beschrieb: |
Weihnachten brachte viele Überraschungen. Gott ist ein Gott der Überraschungen. Auch das Leiden gehört dazu. |
Datum: |
25.12.2000 |
Ort: |
HA Basel 2 |
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Anlass: |
Weihnachtsgottesdienst |
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Theologie: |
Jüngerschaft |
Aufgabe: |
Predigt |
Methode |
thematische Predigt |
Gegenstand |
Weihnacht |
Schlüssel- |
Überraschungen |
Thema |
Überraschungen der Weihnacht |
Titel |
Weihnacht - die Nacht der Überraschungen! |
Einführungs- |
Weihnacht ist ein Fest der Überraschungen. |
Beispiel |
Wir machen uns an Weihnachten Geschenke. Ein wichtiger Bestandteil dieser Geschenke ist die Überraschung. |
Erklärung |
Die erste Weihnacht brachte auch Überraschungen! |
Kernaussage |
Wir haben einen Gott der Überraschungen. |
Überleitungs- |
Im folgenden schauen wir uns 10 Weihnachtsüberraschungen an! |
1. Überraschungen der Weihnacht |
1.1 Überraschung 1: das uneheliche Kind |
Mt. 1,18-19 |
Mit der Geburt Jesu Christi verhielt es sich aber so: Als nämlich Maria, seine Mutter, dem Joseph verlobt war, wurde sie, ehe sie zusammengekommen waren, schwanger erfunden von dem Heiligen Geist. Joseph aber, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht öffentlich blossstellen wollte, gedachte sie heimlich zu entlassen. |
unehelich |
Nein, das hätte sicher niemand erwartet. Jesus wurde von der Maria nicht empfangen, als sie bereits verheiratet war. Nein, sondern bereits, als sie nur schon verlobt war. Ob wirklich alle geglaubt hatten, dass dieses Kind vom Heiligen Geist gezeugt wurde? Wohl kaum. Josef hatte es ja auch erst geglaubt, nachdem ein Engel des Herrn in einem Traum zu ihm gesprochen hat. |
Bibel |
Die Bibel macht in Joh. 8,41 eventuell eine Andeutung, dass es Juden gab, die die uneheliche Geburt Christi auf Hurerei zurückführten. |
Joh. 8,41 |
Ihr tut die Werke eures Vaters. Sie sprachen zu ihm: Wir sind nicht durch Hurerei geboren; wir haben einen Vater, Gott. |
Kommentar |
»Man kann sich nicht sicher sein, ob diese Worte als beabsichtigte Beleidigung gedacht waren oder ob sie dem Zufall entsprangen; aber sie enthalten die Kainszeichen übler Sticheleien betreffs des Geheimnisses von Jesu Geburt.«1 |
Talmud |
Im Talmud wird es dann klar ausgesprochen: Jesus sei ein Erzeugnis von Hurerei. Auch heidnische Widersacher des Christentums argumentierten so. »Panderas Sohn ist eine polemische Verdrehung von Jungfrauen-Sohn (griechisch: parthenos), wie sie sich auch bei heidnischen Christengegnern fand. Nach Origenes, Acht Bücher gegen Celsus, hat dieser jedenfalls behauptet, Jesus sei von einem römischen Soldaten Panthera gezeugt, seine Mutter dann wegen Ehebruchs verstossen worden; er habe in Aegypten Zauberei kennengelernt und, zurückgekehrt, sich in Israel für Gott erklärt.«2 |
Es wird gelehrt: Rabbi Elieser
sagte zu den Weisen: Hat denn Stadas Sohn Zauberkünste aus
Ägypten mitgebracht durch Ritzungen auf seinem Fleisch? Sie
sagten zu ihm: Er war ein Narr und von Narren erbringt man keinen
Beweis. |
1.2 Überraschung 2: Jesus rettet von der Sünde |
Mt. 1,20-21 |
Während er dies aber bei sich überlegte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sprach: Joseph, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn das in ihr Gezeugte ist von dem Heiligen Geist. Und sie wird einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus nennen; denn er wird sein Volk erretten von seinen Sünden. |
kein Rebell |
Die Juden warteten sehnlichst auf einen Messias, der sie von den Römern befreien würde. Aber nein, Gott sendet einen Messias, der sie von den Sünden befreien wird und keinen Rebellen. Da staunten die Juden nicht schlecht. Ja, sogar Johannes der Täufer fing an, an Jesus als dem Christus zu zweifeln (Mt. 11,2-3)! |
Mt. 11,2-3 |
Als aber Johannes im Gefängnis die Werke des Christus hörte, sandte er durch seine Jünger und liess ihm sagen: Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten? |
1.3 Überraschung 3: Der Kaiser Roms wird von Gott benutzt |
Lk. 2,1-5 |
Es geschah aber in jenen Tagen, dass eine Verordnung vom Kaiser Augustus ausging, den ganzen Erdkreis einzuschreiben. Diese Einschreibung geschah als erste, als Cyrenius Statthalter von Syrien war. Und alle gingen hin, um sich einschreiben zu lassen, ein jeder in seine (Vater-)Stadt. Es ging aber auch Joseph von Galiläa, aus der Stadt Nazareth, hinauf nach Judäa, in Davids Stadt, die Bethlehem heisst, weil er aus dem Haus und Geschlecht Davids war, um sich einschreiben zu lassen mit Maria, seiner Verlobten, die schwanger war. |
Augustus |
Da sieh einer an! Auch der mächtige und erfolgreiche römische Kaiser Augustus kann sich den Befehlen Plänen nicht erwehren. Genau wie der Fisch und das Würmlein bei Jona wird auch er von Gott gebraucht! |
Jona 2,1 |
Und der HERR bestellte einen grossen Fisch, Jona zu verschlingen; und Jona war drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches. |
Jona 4,7 |
Aber Gott bestellte am folgenden Tag einen Wurm, beim Aufgang der Morgenröte; der stach den Rizinus, so dass er verdorrte. |
1.4 Überraschung 4: Der Sohn Gottes wird in eine Krippe hineingeboren |
Mt. 2,6-7 |
Und es geschah, als sie dort waren, wurden ihre Tage erfüllt, dass sie gebären sollte; und sie gebar ihren erstgeborenen Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Raum für sie war. |
Massenlager im Stall |
Einen zukünftigen König sucht wohl niemand in einer Krippe im Stall! Nein, auch die Weisen vom Morgenland suchen ihn zuerst im Palast des Königs (Mt. 2,1-2). Im weiteren müssen wir annehmen, dass dieser Stall nicht nur für Maria und Josef reserviert war, sondern ein Massenlager (vgl. Lk. 2,18) für alle diejenigen waren, die keinen Platz mehr im überfüllten Bethlehem fanden. |
Mt. 2,1-2 |
Als aber Jesus zu Bethlehem in Judäa geboren war, in den Tagen des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise vom Morgenland nach Jerusalem, die sprachen: Wo ist der König der Juden, der geboren worden ist? Denn wir haben seinen Stern im Morgenland gesehen und sind gekommen, ihm zu huldigen. |
Lk. 2,18 |
Und alle6, die es hörten, wunderten sich über das, was ihnen von den Hirten gesagt wurde. |
1.5 Überraschung 5: Die ersten Gäste sind Hirten |
Lk. 2,15-16 |
Und es geschah, als die Engel von ihnen hinweg in den Himmel auffuhren, dass die Hirten zueinander sagten: Lasst uns doch hingehen nach Bethlehem und diese Sache sehen, die geschehen ist und die der Herr uns kundgetan hat. Und sie kamen eilends und fanden Maria und Joseph und das Kind in der Krippe liegend. |
Hirten |
Die ersten, die dem neugeborenen König ihre Ehre erweisen, sind einfache Hirten. |
1.6 Überraschung 6: Jesus ist Sohn von armen Eltern |
Lk. 2,22-24 |
Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz Moses vollendet waren, brachten sie ihn nach Jerusalem hinauf, um ihn dem Herrn darzustellen - wie im Gesetz des Herrn geschrieben steht: »Alle männliche Erstgeburt soll dem Herr heilig heissen« - und ein Schlachtopfer zu geben nach dem, was im Gesetz des Herrn gesagt ist: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. |
Opfer der Armen |
Maria und Josef opferten das Opfer, das für arme Israeliten bestimmt war (3. Mose 12,6-8). |
3. Mose 12,6-8 |
Und wenn die Tage ihrer
Reinigung für einen Sohn oder eine Tochter erfüllt sind,
soll sie ein einjähriges Lamm zum Brandopfer bringen und eine
junge Taube oder eine Turteltaube zum Sündopfer, zum Priester
an den Eingang des Zeltes der Begegnung. Und er soll es vor dem
HERRN darbringen und Sühnung für sie erwirken, und sie
wird rein sein vom Fluss ihres Blutes. Das ist das Gesetz der
Gebärenden bei einem männlichen oder bei einem
weiblichen Kind. |
arm und doch gesegnet |
Abraham war reich, Hiob war reich, David war reich, Salomo war sehr reich. Das waren alles gesegnete Menschen Gottes. Aber Maria und Josef waren nicht reich und doch waren sie sehr gesegnete Menschen Gottes! |
1.7 Überraschung 7: Dem Sohn Gottes wird widersprochen werden |
Lk. 2,34-35 |
Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und Aufstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird - aber auch deine eigene Seele wir dein Schwert durchdringen -, damit die Überlegungen aus vielen Herzen offenbar werden. |
Widerspruch |
Es ist nicht so, dass Jesus, Gottes Sohn, ohne Widerspruch das Volk Israel hätte führen können. Im Gegenteil: Er erlebte viel Widerstand, und seine Mutter musste durch sehr tiefe Stunden hindurch! |
1.8 Überraschung 8: Magier erkennen den Messias-Stern |
Mt. 2,1-5 |
Als
aber Jesus zu Bethlehem in Judäa geboren war, in den Tagen
des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise vom Morgenland nach
Jerusalem, die sprachen: Wo ist der König der Juden, der
geboren worden ist? Denn wir haben seinen Stern im Morgenland
gesehen und sind gekommen, ihm zu huldigen. |
Magier als Propheten |
Ausgerechnet die Magier erkannten die göttliche Zeit! Die Hohenpriester und Schriftgelehrten in Jerusalem, die viel näher bei Jerusalem waren, wussten von gar nichts! Was für eine Überraschung! Gott braucht Sternforscher als Propheten für Sein Volk! Und dann weist den Magiern vom Osten noch einen Engel den Heimweg. |
1.9 Überraschung 9: Jesus muss nach Ägypten fliehen |
Mt. 2,13 |
Als sie aber hingezogen waren, siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph im Traum und spricht: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir und fliehe nach Ägypten, und bleibe dort, bis ich es dir sage; denn Herodes wird das Kindlein suchen, um es umzubringen. |
Ägypten |
Der Messias muss fliehen, nach Ägypten! Abraham und Jakob flohen vor dem Hunger nach Ägypten. Jesus muss vor dem eigenen Volk fliehen. |
1.10 Überraschung 10: Jesu Geburt löst Leiden aus |
Mt. 2,16-18 |
Da
ergrimmte Herodes sehr, als er sah, dass er von den Weisen
hintergangen worden war; und er sandte hin und liess alle Knaben
töten, die in Bethlehem und in seinem ganzen Gebiet waren,
von zwei Jahren und darunter, nach der Zeit, die er von den Weisen
genau erforscht hatte. |
Jesu Geburt bringt auch Leiden |
Das Zeitalter des Messias werde ein goldenes Zeitalter - da waren sich die Juden zu Jesu Zeit sicher. Und der Anbruch eben dieses Zeitalter wird durch das bittere Weinen der Mütter in Bethlehem begleitet. Was für einen Gegensatz! |
2. Gott der Überraschungen |
Über- |
Wenn wir uns alle die Überraschungen anschauen, die wir jetzt in bezug auf die Geburt Jesu angeschaut haben, dann müssen wir feststellen: Wir haben einen Gott der Überraschungen! |
Gottes Pläne |
Gott überrascht uns mit Seinen Plänen und der Art Seiner Weisheit! |
Jes. 55,8-9 |
Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR. Denn (so viel) der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. |
1. Kor. 1,25 |
Denn das Törichte Gottes ist weiser als die Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als die Menschen. |
2.1 Leiden |
Kindermord in Bethlehem |
Eine bitterböse Überraschung erlebten die Mütter von Kleinkindern in Bethlehem. Ihre Kinder wurden von den Soldaten des Herodes getötet. Eine direkte Folge der Geburt Christi. Dabei war es nicht lange her, da haben sie gehört, wie Hirten von Bethlehem erstaunliches über dieses Kind Jesus erzählt hatten (Lk. 2,17-18). Doch dieses Staunen wich jetzt sicher einem Entsetzen. Sicher kam die eine, quälende Frage auf: Gott, warum? |
warum? |
Auch für uns heute ist diese Begebenheit immer noch überraschend. Jesus kommt, um uns Menschen zu retten. Aber als erstes sterben unschuldige Kleinkinder. Sicher, es ist nicht Gott, der sie tötete. Nein, es war Herodes, dieser machtbesessene König Israels. Die Frage ist vielmehr: warum lässt Gott das zu? |
Kindermord ist Teil des Erlösungsplans |
Diese Frage ist wahrlich sehr schwer zu beantworten. Auf jeden Fall gehört der Kindermord in Bethlehem wie die Geburt Jesu, wie die Hirten, wie die Magier ebenfalls zum Erlösungsplan Gottes. Und dieser Erlösungsplan ist göttlich und übersteigt unseren menschlichen Denkhorizont. |
Hiobs Leiden |
Hiob erlebte ebenfalls ein Leiden, das seinen Denkhorizont überstieg. Er konnte den Sinn des Leidens schlicht nicht erkennen. In Gottes Antwort sehen wir dann, dass Gott dem Hiob sein Leiden nicht erklärt. Vielmehr fordert Er Hiob auf, Ihm zu vertrauen, weil Gott die ganze Schöpfung im Griff hat. |
unser Leiden |
Manchmal werden auch wir von Gott durch Leiden überrascht. Wir suchen nach Antworten. Doch Gott gibt nicht immer Erklärungen für Sein Tun. Aber wir dürfen Ihm vertrauen. Gott hat einen Plan für unser Leben und der ist göttlich vollkommen. Auch unser Leiden muss diesem Plan dienen. |
Röm. 8,28 |
Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach (seinem) Vorsatz berufen sind. |
Zielaussage |
Wir haben einen Gott der Überraschungen. Diese Überraschungen dienen uns aber letztlich zum Guten! Darum wollen wir uns Gott ganz anvertrauen. |
Gott vertrauen |
Es ist wichtig, dass wir uns diesem Gott der Überraschungen ganz anvertrauen. Wir werden Seine Führungen nicht immer verstehen. Doch wir dürfen Ihm vertrauen: Er führt uns sicher und gut! |
1ICI-Kurs: Johannes-Evangelium, S. 162
2Der Talmud, ausgewählt, übersetzt und erklärt von Reinhold Mayer, Goldmann Verlag, Anm. 576, S. 202, Schabbat 104b
3Anm. 577
4Anm. 578
5Der Talmud, ausgewählt, übersetzt und erklärt von Reinhold Mayer, Goldmann Verlag, Anm. 576, S. 202, Schabbat 104b; »Manche haben diese polemische Erörterung auf Jesus bezogen. Aber ein positiver Erweis für die Richtigkeit dieser Annahme lässt sich nicht erbringen.« Ich persönlich finde, dass es sich hier mit Sicherheit um eine Bezugnahme auf Jesus Christus handelt.
6Dieses "alle" bezieht sich sicher auf mehr Menschen als nur das Ehepaar Maria und Josef. (Markus Brunner)