Stichwort:
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Autor:
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PREDIGTTEIL |
UNTERPUNKT |
BESCHREIBUNG |
predigttechnische Angaben |
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Predigteinleitung |
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die eigentliche Predigt |
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Predigtschluss |
Stichwort: |
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Bibel: |
Röm 6,1-14 |
Beschrieb: |
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Datum: |
12.1.2003 |
Ort: |
HA Basel 2 |
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Anlass: |
Gottesdienst |
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Theologie: |
Soteriologie |
Aufgabe: |
Predigt |
Methode |
auslegende Predigt |
Gegenstand |
Die neutestamentliche Taufe |
Thema |
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Titel |
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Investieren |
Um gewinnen zu können, müssen wir zuerst investieren. Das stimmt für die Ehe genauso wie für den Glauben. |
Liebes- |
Jesus Christus hat für uns Sein Leben hingegeben (verloren). Er ist auferstanden und lebt jetzt für Gott1 und für uns2. Nun erwartet Er von uns, dass wir unser Leben an Ihn verlieren, um dann für Ihn zu leben. So treten wir ein in diese wunderbare Liebesbeziehung zur höchsten Macht des Universums! |
Kernaussage |
Wer sein Leben findet, wird es verlieren, und wer sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden. (Mt 10,39) |
1. Das Tauferlebnis |
1.1 Neues Leben |
Röm 6,3-4 |
Oder wisst ihr nicht,
dass wir, so viele auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen
Tod getauft worden sind? |
Taufe |
Wir kennen heute verschiedene Taufpraxen und -meinungen. |
Säuglings- |
Taufe von kleinen Kindern. Diese Form der Taufe stellt keine Willensentscheidung des Täuflings dar. Eine solche Entscheidung ist allenfalls an der Konfirmation, bzw. Firmung vorgesehen. |
Erwachsenen- |
Manche Freikirchen taufen nur Erwachsene (ob sie jetzt als Kleinkind getauft wurden oder nicht) und zwar durch Untertauchen. Bedingung: die Leute müssen wiedergeborene Christen sein. |
Übergabe- |
Die ersten Christen hatten ein anderes
Taufverständnis. Die Taufe fiel damals mit der Bekehrung und
Wiedergeburt zusammen.3
Die Taufe stellte sozusagen das Übergabe-Gebet dar.4
Sie wurde demgemäss nicht an Säuglingen vollzogen,
sondern nur an Menschen, die aus eigener Entscheidung bereit
waren, mit Jesus Christus ein Neues Leben zu beginnen. |
aktuelle Situation in der Schweiz |
Für uns heute ist dieses Taufverständnis der ersten Christen fremd. Hier in der Schweiz kenne ich keine einzige Gemeinde, die eine solche Taufpraxis hätte. Das ist auch kaum möglich, da in unserem Land sehr viele Menschen bereits als Säuglinge getauft wurden. Diese Menschen würden es wahrscheinlich nicht ohne weiteres verstehen, warum sie sich nochmals taufen lassen sollten, wenn sie sich jetzt bewusst für Christus entscheiden wollen. |
Tauferlebnis |
Wir brauchen uns aber keine Sorge zu machen. Wichtig ist nicht ob, wie, wann und wo wir getauft wurden, sondern dass wir das erlebt haben, was auch die ersten Christen bei der Taufe erlebten. Und das ist nichts anderes als Bekehrung und Wiedergeburt. Wenn Paulus in diesem Abschnitt von Taufe spricht, dann meint er in erster Linie nicht die Taufhandlung, sondern vielmehr das Tauferlebnis! |
Neuheit des Lebens |
Die Taufe, bzw. das Tauferlebnis, bewirkt ein "Begraben-werden" und ermöglicht ein Wandeln in "Neuheit des Lebens". Das ist ein Bild für die biblische Wiedergeburt. Kol 3,1 spricht Paulus auch von "Auferweckung". |
Kol 3,1 |
Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. |
1.2 Frei von der Sklaverei der Sünde |
Röm 6,5-7 |
Denn wenn wir verwachsen sind mit der Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch mit der (seiner) Auferstehung sein, da wir dies erkennen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen. Denn wer gestorben ist, ist freigesprochen von der Sünde. |
Sünde |
Paulus gebraucht das Wort Sünde in diesem Abschnitt nicht so sehr für Taten, als vielmehr für die Macht der Sünde. |
verwachsen |
Verwachsen ist ein starkes Wort. Durch das Tauferlebnis, d.h. Leben verlieren (Lebensübergabe) und Leben gewinnen (Wiedergeburt) (Mt 10,39), können wir Karfreitag und Ostern persönlich erleben. Wie wirkt sich das in unserem Leben aus? Wir stehen nicht mehr unter der Macht der Sünde! |
Mt 10,39 |
Wer sein Leben findet, wird es verlieren, und wer sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden. |
2. Unsere Haltung |
2.1 Unser Glaube |
Röm 6,8 |
Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden, |
ewiges Leben |
Wir glauben, dass wir schon jetzt das
ewige Leben in uns haben (Joh 5,24). |
Joh 5,24 |
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen. |
Joh 10,28-30 |
und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist grösser als alle und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben. Ich und der Vater sind eins. |
Joh 11,25-26 |
Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. |
Röm 8,38-39 |
Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns wird scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn. |
2.2 Unser Wissen |
Röm 6,9-10 |
da wir wissen, dass Christus, aus den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod herrscht nicht mehr über ihn. Denn was er gestorben ist, ist er ein für allemal der Sünde gestorben; was er aber lebt, lebt er Gott. |
ein für allemal |
Ein für allemal wird in der Bibel nur für das Opfer Christi verwendet, um dessen Endgültigkeit zu betonen (Röm 6,10; Hebr 7,27; 9,12; 10,10).5 |
Hebr 7,27 |
der nicht Tag für Tag nötig hat, wie die Hohenpriester, zuerst für die eigenen Sünden Schlachtopfer darzubringen, dann für die des Volkes; denn dies hat er ein für allemal getan, als er sich selbst dargebracht hat. |
Hebr 9,12 |
und nicht mit Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für allemal in das Heiligtum hineingegangen und hat eine ewige Erlösung erfunden. |
Hebr 10,10 |
In diesem Willen sind wir geheiligt durch das ein für allemal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi. |
ewige Erlösung |
Wir wissen, dass die Erlösung, die Jesus Christus "erfunden" hat, eine ewige Erlösung ist. Sie hat bis in alle Ewigkeit bestand. |
2.3 Unsere Haltung |
Röm 6,11 |
So auch ihr, haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christus Jesus. |
haltet |
»Das Wort "halten für" ist das gleiche wie das Schlüsselwort aus Römer 4, wo es heisst, dass Gott uns Gerechtigkeit "zurechnet".«6 Wir können dieses Wort auch mit bewerten, taxieren, erachten, ansehen als übersetzen.7 |
Haltung |
Unser Tauferlebnis, unser Glaube, unser Wissen sollen jetzt unsere Haltung prägen. Wir stehen nicht mehr unter der Macht der Sünde, sondern leben jetzt in der Dimension Gottes durch den Heiligen Geist. |
3. Unser Verhalten |
3.1 Nicht mehr in der Sünde leben |
Röm 6,1-2 |
Was sollen wir nun sagen? Sollten wir in der Sünde verharren, damit die Gnade überströme? Das sei ferne! Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie sollten wir noch in ihr leben? |
Haltung prägt Verhalten |
Unsere Haltung soll jetzt unser Verhalten beeinflussen und prägen. |
Sünde |
Wir sollen nicht mehr in der Sünde leben. Es ist ein Unterschied, in der Sünde zu leben oder manchmal über die Sünde zu stolpern. |
in der Sünde leben |
In der Sünde zu leben bedeutet, unter ihrer Herrschaft zu stehen und sich ausserhalb von Gottes Gnade zu bewegen. |
über die Sünde stolpern |
Über die Sünde zu stolpern ist eine
Erfahrung, die jeder Christ leider immer wieder machen wird. Wir
leben zwar nicht mehr unter der Macht der Sünde, aber die
Sünde verbleibt doch in unserem Herzen als eine vom Geist
Gottes unterdrückte Macht. Es gibt immer wieder Situationen,
in denen wir ihr leider Raum geben. Doch das sind Ausnahmen. |
1 Thess 4,3a |
Denn dies ist Gottes Wille: eure Heiligung, |
1 Joh 1,8 |
Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. |
3.2 Die Sünde herrscht nicht mehr über uns |
Röm 6,12-13 |
So herrsche nun nicht die Sünde in eurem sterblichen Leib, dass er seinen Lüsten gehorche; stellt auch nicht eure Glieder der Sünde zur Verfügung als Werkzeuge der Ungerechtigkeit, sondern stellt euch selbst Gott zur Verfügung als Lebende aus den Toten und eure Glieder Gott zu Werkzeugen der Gerechtigkeit. |
unsere Glieder |
Wir sollen uns selber und unsere Glieder Gott zur Verfügung stellen. Weshalb unterscheidet die Bibel denn hier uns selber von unseren Gliedern? Ist diese Unterscheidung nicht überflüssig? Ich denke nicht. |
uns selber |
"Uns selber" meint unser grundsätzliches Leben. Hier stellt sich uns die Frage: Habe ich mein ganzes Leben, meine Wünsche, meine Pläne wirklich Gott anvertraut und Ihm zur Verfügung gestellt? |
Glieder |
Unsere "Glieder" meinen sowohl unsere Handlungen wie auch ganze Lebensbereiche. Hier stellt sich uns die Frage: Gibt es in meinem Leben Burgen der Sünde? Gibt es Lebensbereiche, die ich Gott noch nicht zur Verfügung gestellt habe, aus welchem Grund auch immer? |
Beispiele |
Die Bibel gibt uns Beispiele von Menschen, die gewisse Lebensbereiche Gott vorenthielten und der Sünde erlaubten, dort ihr Werk der Zerstörung zu tun. |
Simson |
Simson war ein von Gott berufener Befreier Israels, doch seine Beziehung zu Frauen entsprach nicht Gottes Willen. Das hatte dramatische Folgen. |
Ri 16,1 |
Und Simson ging nach Gaza. Dort sah er eine Hure und ging zu ihr hinein. |
Ri 16,5 |
Und es geschah danach, da gewann er
eine Frau im Tal Sorek lieb, ihr Name war Delila. |
Eli |
Eli war ein feiner Priester Gottes, doch seine Erziehung entsprach den nicht Gottes Prinzipien. Das hatte dramatische Folgen. |
1 Sam 2,27-34 |
Und es kam ein Mann Gottes zu Eli und
sagte zu ihm: So spricht der HERR: (...) Warum tretet ihr mit
Füssen mein Schlachtopfer und mein Speisopfer, die ich für
meine Wohnung geboten habe? Und du ehrst deine Söhne mehr als
mich, dass ihr euch mästet von den Erstlingen aller
Opfergaben meines Volkes Israel. (...) |
3.3 In der Gnade leben |
Röm 6,14 |
Denn die Sünde wird nicht über euch herrschen, denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade. |
Gesetz |
Als Christen stehen wir weder unter der Sünde noch unter dem Gesetz. Gesetz meint hier Frömmigkeit aus eigener Anstrengung. Dieses Unternehmen ist zum Vornherein zum Scheitern verurteilt und zeigt nur die Macht der Sünde über unsere eigenen Anstrengungen. |
Gnade |
Als Christen stehen wir unter der Gnade. Gottes Leben wohnt in unserem Herzen und manifestiert sich in unseren Handlungen. Das ist kein Krampf, sondern ein Geschenk Gottes. |
Zielaussage |
Wer sein Leben findet, wird es verlieren, und wer sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden. (Mt 10,39) Darum gib alle deine Lebensbereiche Jesus Christus ganz hin! |
Illustration: Elisa und der Ölkrug der Witwe |
So wie die Witwe von Elisa Anweisung bekam, möglichst viele Ölkrüge zusammenzutragen, damit das von Elisa angekündigte Vermehrungswunder eine möglichst grosse Wirkung haben könnte (2 Kön 4,1-7), so sollen auch wir möglichst alle unsere Lebensbereiche vor Jesus Christus hinstellen, damit Er sie mit seinem überfliessenden Leben erfüllen kann (Joh 10,10). |
1Röm 6,10b
2siehe z.B. Hebr 9,24
3Apg
2,38: Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Busse, und jeder von euch
lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer
Sünden, und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes
empfangen.
Apg 2,41: Die nun sein Wort aufnahmen, liessen sich
taufen; und es wurden an jenem Tag etwa dreitausend Seelen
hinzugetan.
4Deshalb finden wir im ganzen Neuen Testament auch kein einziges Übergabe-Gebet (Bekehrungsgebet).
5ICI-Ordner: Römerbrief, S. 105
6ICI-Ordner: Römerbrief, S. 105
7Walter Bauer, Wörterbuch zum Neuen Testament, S. 966