Stichwort:
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PREDIGTTEIL |
UNTERPUNKT |
BESCHREIBUNG |
predigttechnische Angaben |
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Predigteinleitung |
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die eigentliche Predigt |
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Predigtschluss |
EINTRAG INS STICHWORTVERZEICHNIS |
Stichwort: |
Samariterin |
Bibel: |
Joh. 4,1-42 |
Beschrieb: |
Jesus erkennt in der sündigen Samariterin eine suchende Frau. Obwohl sie völlig anders war als Nikodemus, spricht Jesus auch mit ihr. Er spricht über Wiedergeburt, Ethik, Anbetung und den Messias. |
Datum: |
30.07.2000 |
Ort: |
HA Basel 2 |
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Anlass: |
regionaler Gottesdienst |
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Theologie: |
Evangelisation |
Aufgabe: |
Predigt |
auslegende Predigt |
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Gespräch mit der Samariterin |
Lebendiges Wasser |
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Wir alle haben eine tiefe Sehnsucht nach erfülltem Leben. Alle Menschen haben ein inneres Vakuum. Dieses Vakuum wollen wir füllen. |
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So ermahnt uns die Bibel z.B., dass wir dieses Vakuum nicht mit der Droge Alkohol füllen sollen, sondern uns mit dem Heiligen Geist erfüllen lassen dürfen. |
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Eph. 5,18 |
Und berauscht euch nicht mit Wein, worin Ausschweifung ist, sondern werdet voll Geist, |
Jesus begegnet in der Samariterin einer Frau, die Durst nach dem lebendigen Wasser hat. Eine Frau, die nach innerer Erfüllung sucht. |
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Jesus schenkt uns lebendiges Wasser! |
1. Jesus sucht suchende Menschen |
1.1 Die Samariterin |
Joh. 4,1-8 |
Als nun der Herr erkannte, dass die Pharisäer gehört hatten, dass Jesus mehr Jünger mache und taufe als Johannes - obgleich Jesus selbst nicht taufte, sondern seine Jünger -, verliess er Judäa und zog wieder nach Galiläa. Er musste aber durch Samaria ziehen. Er kommt nun in eine Stadt Samarias, genannt Sichar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Joseph gab. Es war aber dort eine Quelle Jakobs. Jesus nun, ermüdet von der Reise, setzte sich ohne weiteres an die Quelle nieder. Es war um die sechste Stunde. Da kommt eine Frau aus Samaria, Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken! - Denn seine Jünger waren weggegangen in die Stadt, um Speise zu kaufen. - |
Jesu Flucht |
Wie kann man sich die genaue Begründung für
Jesu Flucht vorstellen? |
Samariter |
»Die Samaritaner, die Einwohner Samariens, waren ein Mischvolk aus Israeliten und assyrischen Immigranten (2. Kön. 17). Sie lösten sich nach der babylonischen Gefangenschaft völlig vom Judentum. Die Samaritaner erkannten nur den Pentateuch (Fünf Bücher Mose) als "kanonisch" (zu den heiligen Bücher gehörend) an. Die ältesten samaritanischen Handschriften stammen aus dem 10. Jh.n.Chr. und weisen leichte Abweichungen zum hebräischen Text auf. Die letzten Samariter (etwa 3000) leben heute überwiegend in Nablus und Haifa.«2 |
Sichar |
»Jesus gelangt zu einer Stadt Sichar, die nicht mit dem ganz nahegelegenen Sichem verwechselt werden darf. Sie besteht vermutlich bis heute fort in dem Darf Askar am Fusse des Ebal. Da Sichem in der damaligen Zeit keinerlei Bedeutung gehabt zu haben scheint, kann Johannes uns mit Sichar den bedeutenderen Ort jener Gegend genannt haben.«3 |
Jakobs Feld |
Jakobs Feld war jenes Grundstück, das Jakob nach 1. Mose 33,19f. von den Söhnen Hemors kaufte. Dort wurde dann Joseph nach der Rückkehr Israels aus Ägypten begraben (Jos. 24,324).5 |
Brunnen |
»Wie Joh. 4,12 zeigt, sind die Leute von
Sichar überzeugt, dass Jakob diesen Brunnen selber
hergestellt und mit seinen Söhnen und mit seinem Vieh daraus
getrunken hat. Dafür findet sich im AT aber kein Beleg,
soviel es auch sonst von Brunnen der Väterzeit zu berichten
weiss. |
6. Stunde |
Gebrauchte Johannes die jüdische oder die römische Zeitrechnung? |
jüdische Zeitrechnung |
»Wenn die sechste Stunde in
Joh. 4,6 zwölf Uhr mittags meint, gebrauchte Johannes das
jüdische System zur Berechnung der Tageszeit in seinem
Evangelium. Diese Passage lässt mit grosser
Wahrscheinlichkeit darauf schliessen, dass Johannes die jüdische
Zeitrechnung benutzte. |
römische Zeitrechnung |
Die Kreuzigungsgeschichte setzt voraus, dass
Johannes die römische Zeitrechnung gebrauchte, die der
unsrigen entspricht. |
Bewertung: |
Joh. 4,6 scheint für die hebräische
Zeitrechnung (sechste Stunde = 12 Uhr mittags) und Joh. 19,14 für
die römische Zeitrechnung (sechste Stunde = 6 Uhr morgens) zu
sprechen. |
musste durch Samaria? |
»Der kürzeste Weg von Judäa nach
Galiläa, aber nicht der von den Juden gewöhnlich
benutzte, ging durch Samaria. Wegen der allgemeinen Feindschaft
zwischen Juden und Samaritern überquerten die Juden oft den
Jordan und gingen durch Peröa, wenn sie von Judäa nach
Galiläa zogen oder umgekehrt (siehe Lk. 9,51-56).11 |
Parallele |
Dieses "musste" hat in Lk. 19,513 eine Parallele. In dieser Parallele begegnet Jesus ebenfalls einem "faustdicken" Sünder: dem Oberzöllner Zachäus. Und ausgerechnet bei diesem Oberzöllner musste Jesus einkehren! |
Gespräch mit einer Frau |
Es war sehr ungewöhnlich, dass Jesus mit
einer Frau redete (Joh. 4,2714). |
Frau/ |
»Die Frau war eine bemerkenswerte Person. Als die zweite in einer Serie von Zwiegesprächen war sie alles das, was Nikodemus nicht war. Man kann sich kaum einen grösseren Gegensatz in der persönlichen Prägung als den zwischen diesen beiden Menschen vorstellen.16 |
Nikodemus |
Herkunft:
Jude |
Frau |
Herkunft:
Samariterin |
Jesus |
Jesus Christus geht auf uns ganz persönlich ein. Es tut nichts zur Sache, wer oder wie oder wo wir sind und leben! Jesus sucht uns! |
2. Offenbarungen Jesu gegenüber der Samariterin |
2.1 Wiedergeburt
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Joh. 4,10 |
Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe Gottes kennen würdest und wer es ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken, so hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. |
Joh. 4,13-14 |
Jesus antwortete und sprach zu ihr: Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt. |
lebendiges |
Jesus weckt in der Frau das Interesse für eine andere Art von Wasser - geistliches, lebendiges Wasser, das bis in die Ewigkeit fliesst, also nie versickert. Dieses Wasser versickert nie! Es wird zu einer inneren Quelle(!), die bis in die Ewigkeit fliesst! |
Durch den Glauben an Jesus Christus haben wir eine nie versiegende Quelle von lebendigem Wasser! |
2.2 Ethik |
Joh. 4,17-19 |
Die Frau antwortete und sprach: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann; denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; hierin hast du wahr geredet. Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. |
Prophet |
Ein Prophet ist ein Mensch, der "vorhersagt" oder "hervorsagt". Jesus sagt hier nicht "vorher", sondern Gottes allmächtige Wissen kommt hier aus dem Munde des Sohnes Gottes "hervor". |
Sünde |
Jesus spricht die Frau konfrontativ auf ihre Sünde an. Der Bruch mit der Sünde sollte als Folge einer Bekehrung zu Gott unbedingt folgen. Es ist sicher gut, wenn sich die Menschen dessen bewusst sind. Jesus gibt der Samariterin nicht nur zu verstehen, dass Er ein Prophet ist, sondern Seine Antwort zeigt auch, dass Er einen unzüchtigen Lebensstil nicht billigt. Das lebendige Wasser kann nur fliessen, wenn der Mensch bereit ist, sich von seiner Sünde zu trennen. |
Illustration |
Auch Paulus wies den Statthalter Felix auf die ethische Folgen des Glaubens hin, was für Felix unangenehm war (Apg. 24,24-25). |
Apg. 24,24-25 |
Nach einigen Tagen aber kam Felix herbei mit Drusilla, seiner Frau, die eine Jüdin war, und liess den Paulus holen und hörte ihn über den Glauben an Christus. Als er aber über Gerechtigkeit und Enthaltsamkeit und das kommende Gericht redete, wurde Felix mit Furcht erfüllt und antwortete: Für jetzt geh hin; wenn ich aber gelegene Zeit habe, werde ich dich rufen lassen. |
Jesus hat eine prophetische Sicht unseres Lebens. Vor Ihm ist nichts verborgen. Er liebt uns aber trotzdem und spricht mit uns. Er spricht uns direkt auf die Sünde an, weil Er uns verändern will. |
2.3 Anbetung |
Joh. 4,20-24 |
Unsere
Väter haben auf diesem Berg angebetet, und ihr sagt, dass in
Jerusalem der Ort sei, wo man anbeten müsse. |
Berg |
»Nach der baylonischen Gefangenschaft
wollten die Samariter am Tempelbau unter Serubbabel mithelfen,
aber die Juden verweigerten es ihnen (Esr 4,2f), wohl wegen ihres
Götzendienstes und der Vermischung mit Nichtisraeliten. Von
dieser Zeit an bestand Feindschaft zwischen Juden und Samaritern.
Die Samariter bauten nun ihren eigenen Tempel auf dem Berg
Garizim. Wann das geschah, wissen wir nicht genau; zerstört
wurde er durch Johannes Hyrkanus (Makkabäer) nach dem Tode
Antiochus' VII. (128 v.Chr.) und seitdem nicht wieder aufgebaut.
Da die Samariter die Mosebücher als Heilige Schrift
übernahmen, werden sie in diesem Tempel den Herrn verehrt
haben.«17 |
Anbetung |
Jesus bezeugt der Samariterin, dass das Heil von den Juden kommt. Er zeigt ihr aber auch, dass es im NT nicht mehr um die Frage des Anbetungsortes geht19, sondern um das Anbetungsherz. Es muss ein Herz sein, dass vom Heiligen Geist, von Wahrheit und Aufrichtigkeit20 bewegt wird. Ja, solche Anbeter sucht der Vater. |
Der Vater sucht auch die Samariterin! Sie ist Ihm nicht zu wenig (Samariterin), nicht zu ungebildet, nicht zu sündig (5 Männer), nicht zu arm, nicht zu oberflächlich. Der Vater sucht auch Dich und mich! |
2.4 Messias
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Joh. 4,25-26 |
Die Frau spricht zu ihm: Ich weiss, dass der Messias kommt, der Christus genannt wird; wenn jener kommt, wird er uns alles verkündigen. Jesus spricht zu ihr: Ich bin's, der mit dir redet. |
Joh. 4,28-29 |
Die Frau nun liess ihren Wasserkrug stehen und ging weg in die Stadt und sagt zu den Leuten: Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe; dieser ist doch nicht etwa der Christus? |
steigernde |
»Jesu steigernde Anerkennung im Denken der samaritischen Frau und ihren Landsleuten kann man in den für Ihn gebrauchten Titeln erkennen: 1. Jude (Joh. 4,9) |
Reaktion |
Die Reaktion der Frau zeigt, dass sie Jesus als Christus erkannt hat. Die Christus-Erkenntnis setzt sie in Begeisterung und in Bewegung. |
Jesus schenkt uns lebendiges Wasser! Darum wollen wir Ihn um dieses lebendige Wasser, den Hl. Geist, bitten und dieses Wasser strömen lassen. |
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Trost |
Jesus schaut nicht auf deine Unzulänglichkeit oder auf deine Sünden. Er schaut auf deine innere Sehnsucht. |
Appell |
Öffne Ihm dein Herz - und deine Sehnsucht, dein inneres Vakuum, wird mit einer nie versiegenden Quelle von lebendigem Wasser gestillt! |
1ICI-Ordner: Joh.-Evangelium, S. 104
2Jesus und die Schriftrollen von Qumran, Schwengeler Verlag, S. 262
3ICI-Ordner: Joh.-Evangelium, S. 105
4Jos. 24,32: Und die Gebeine Josephs, die die Söhne Israel aus Ägypten heraufgebracht hatten, begruben sie in Sichem auf dem Feldstück, das Jakob von den Söhnen Hemors, des Vaters von Sichem, für hundert Kesita gekauft hatte; und es wurde den Söhnen Joseph zum Erbteil.
5ICI-Ordner: Joh.-Evangelium, S. 105
6ICI-Ordner: Joh.-Evangelium, S. 106
7ICI-Ordner: Joh.-Evangelium, S. 106
8ICI-Ordner: Joh.-Evangelium, S. 303
9Wuppertaler, Matthäus-Evangelium, Mt. 2,9, S. 23
10ICI-Ordner: Joh.-Evangelium, S. 303
11Lk. 9,51-53: Es geschah aber, als sich die Tage seiner Aufnahme erfüllten, da richtete er sein Angesicht fest darauf, nach Jerusalem zu gehen. Und er sandte Boten vor seinem Angesicht her; und sie gingen hin und kamen in ein Dorf der Samariter, um für ihn (Unterkunft) zu bereiten. Und sie nahmen ihn nicht auf, weil sein Angesicht nach Jerusalem hin gerichtet war.
12ICI-Ordner: Joh.-Evangelium, S. 105
13Lk. 19,5: Und als er an den Ort kam, sah Jesus auf und erblickte ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steige eilends herab, denn heute muss ich in deinem Haus bleiben.
14Joh. 4,27: Und darüber kamen seine Jünger und wunderten sich, dass er mit einer Frau redete. Dennoch sagte niemand: Was suchst du? oder: Was redest du mit ihr?
15ICI-Ordner: Joh.-Evangelium, S. 109
16ICI-Ordner: Joh.-Evangelium, S. 107
17Lexikon zur Bibel, 1994, "Samariter", S. 1358
18ICI-Ordner: Joh.-Evangelium, S. 108
19»Der
Gottesdienstort wird von Jerusalem losgelöst in die Sphäre
Gottes. "Geist und Wahrheit" heisst der neue
Gottesdienstort.«
(ICI-Ordner: Joh.-Evangelium, S. 107)
20Der griechische Ausdruck für Wahrheit, ¢l»qeia, bedeutet nicht nur "Wahrheit", sondern auch "Aufrichtigkeit" und "Wirklichkeit".
21ICI-Ordner: Joh.-Evangelium, S. 108