Stichwort:
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Autor:
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PREDIGTTEIL |
UNTERPUNKT |
BESCHREIBUNG |
predigttechnische Angaben |
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Predigteinleitung |
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1.
Bekenntnis: der Herr ist mein Hirte |
die eigentliche Predigt |
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Predigtschluss |
Stichwort: |
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Bibel: |
Ps 23 |
Beschrieb: |
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Datum: |
20.10.2002 |
Ort: |
HA Basel 2 |
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Anlass: |
Gottesdienst |
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Theologie: |
Jüngerschaft |
Aufgabe: |
Predigt |
Methode |
auslegende Predigt |
Gegenstand |
Psalm 23 |
Lesung |
Psalm 23 |
Thema |
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Titel |
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Einführungs- |
Wenn wir einen schönen Kristall bewundern, so pflegen wir ihn aus verschiedenen Perspektiven gegen das Licht zu betrachten. |
Erklärung |
Heute wollen wir den Psalm 23 im Licht des Heiligen Geistes aus verschiedenen Perspektiven betrachten und bewundern. |
Einleitungs- |
Wir werden feststellen, dass uns dieser bekannte Psalm von David viel mehr zu sagen hat, als wir gemeinhin denken; wobei wir unsere heutige Betrachtung selbstverständlich nicht als erschöpfend oder vollständig bezeichnen dürfen. |
Kernaussage |
Psalm 23 zeigt uns einen Gott, der uns liebt, uns gerade in der Not nahe kommt und für uns sorgt. |
HAUPTTEIL1 |
1. Bekenntnis: Der Herr ist mein Hirte |
Ps 23,1b-6 |
Der Herr ist
mein Hirte, mir wird nichts mangeln. |
David setzte Massstäbe |
David war ein Mann nach dem Herzen Gottes (1 Sam 13,14b). Er vertraute ganz allein auf den Gott Israels. Er betete nur Gott an und zwar nur im Heiligtum Gottes und nicht noch auf sogenannten "Höhen". Er lebte ganz nach Ps 121,1-2. |
1 Sam 13,14b |
Der HERR hat sich einen Mann gesucht nach seinem Herzen, und der HERR hat ihn zum Fürsten über sein Volk bestellt; denn du hast nicht gehalten, was der HERR dir geboten hatte. |
Ps 121,1b-2 |
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen.
Woher wird meine Hilfe kommen? |
Verheissung |
Diese völlige Hingabe an Gott hat grosse Verheissungen. |
1 Kö 9,4-5 |
Und du (Salomo), wenn du vor mir lebst, ebenso wie dein Vater David gelebt hat in Lauterkeit des Herzens und in Aufrichtigkeit, indem du nach allem handelst, was ich dir geboten habe, und wenn du meine Ordnungen und meine Rechtsbestimmungen einhältst, dann werde ich den Thron deines Königtums über Israel festigen für ewig, so wie ich über deinen Vater David geredet habe, als ich sprach: Es soll dir nicht an einem Mann auf dem Thron Israels fehlen. |
2 Chr 7,17-18 |
Und du (Salomo), wenn du vor mir lebst, ebenso wie dein Vater David gelebt hat, indem du nach allem handelst, was ich dir geboten habe, und wenn du meine Ordnungen und meine Rechtsbestimmungen einhältst, dann werde ich den Thron deiner Königsherrschaft festigen, so wie ich mit deinem Vater David einen Bund geschlossen und gesagt habe. Es soll dir nicht an einem Mann fehlen, der über Israel herrscht. |
1 Kö 11,37-39 |
Dich (Jerobeam) aber will ich nehmen, dass du als König über alles herrschst, was deine Seele begehrt, und du sollst König über Israel werden. Und es wird geschehen, wenn du auf alles, was ich dir gebiete, hörst und auf meinen Wegen gehst und tust, was recht ist in meinen Augen, indem du meine Ordnungen und meine Gebote bewahrst, wie mein Knecht David getan hat, dann werde ich mit dir sein und dir ein beständiges Haus bauen, wie ich es für David gebaut habe. Und ich werde dir Israel geben und werde die Nachkommenschaft Davids um dieser Sache willen demütigen, doch nicht für immer. |
Bewertung von Königen |
David setzte mit seiner völligen Hingabe an Gott neue Massstäbe. Viele Könige (vor allem vom Südreich) wurden nach dem Vorbild Davids geistlich bewertet. |
1 Kö 3,3 |
Und Salomo
liebte den HERRN, so dass er in den Ordnungen seines Vaters
David lebte. |
1 Kö 11,4 |
Und es geschah zur Zeit, als Salomo alt geworden war, da neigten seine Frauen sein Herz anderen Göttern zu. So war sein Herz nicht ungeteilt mit dem HERRN, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David. |
1 Kö 11,6 |
Und Salomo tat, was böse war in den Augen des HERRN, und er folgte dem HERRN nicht so treu nach wie sein Vater David. |
1 Kö 11,33 |
Denn sie haben mich verlassen und haben
sich niedergeworfen vor Astarte, der Göttin der Sidonier, vor
Kemosch, dem Gott der Moabiter, und vor Milkom, dem Gott der Söhne
Ammon, und sind nicht auf meinen Wegen gegangen, dass sie getan
hätten, was recht ist in meinen Augen. |
2 Chr 11,17 |
Und sie (Priester, Leviten, Gläubige aus dem Nordreich) unterstützten das Königreich Juda und stärkten Rehabeam, den Sohn Salomos, drei Jahre lang. Denn drei Jahre lang gingen sie auf dem Weg Davids und Salomos. |
1 Kö 14,8-9a |
und das Königtum vom Haus David weggerissen und es dir (Jerobeam) gegeben habe, du aber nicht gewesen bist wie mein Knecht David, der meine Gebote bewahrt hat und mir nachgefolgt ist mit seinem ganzen Herzen, dass er nur tat, was recht ist in meinen Augen, und weil du es noch schlimmer getrieben hast als alle, die vor dir gewesen sind, ... |
1 Kö 15,3 |
Und er (Abija) lebte in allen Sünden seines Vaters (Rehabeam), die der vor ihm getan hatte; und sein Herz war nicht ungeteilt mit dem HERRN, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David. |
1 Kö 15,11.14 |
Und Asa
tat, was recht war in den Augen des HERRN, wie sein Vater
David. |
2 Chr 17,3 |
Und der HERR war mit Joschafat.
Denn er ging auf den früheren Wegen seines Vaters David
und suchte nicht die Baalim, sondern er suchte den Gott seines
Vaters und lebte in seinen Geboten und nicht so, wie es Israel
machte. Und der HERR befestigte das Königtum in seiner Hand.
Und ganz Juda gab Joschafat Geschenke, und er hatte Reichtum und
Ehre in Fülle. |
2 Kö 14,3-4 |
Und er (Amazja)
tat, was recht war in den Augen des HERRN, nur nicht wie sein
Vater David; aber nach allem, was sein Vater Joasch getan
hatte, tat auch er. |
2 Kö 16,2b |
Und er (Ahas) tat nicht, was recht war in den Augen des HERRN, seines Gottes, wie sein Vater David; sondern er ging auf dem Weg der Könige von Israel. |
2 Chr 28,1b-2 |
Und er (Ahas) tat nicht, was recht war in den Augen des HERRN, wie sein Vater David. Sondern er ging auf den Wegen der Könige von Israel. Auch machte er Gussbilder für die Baalim. |
2 Kö 18,3-7a |
Und er (Hiskia)
tat, was recht war in den Augen des HERRN, nach allem, was sein
Vater David getan hatte. |
2 Chr 29,2 |
Und er (Hiskia) tat, was recht war in den Augen des HERRN, nach allem, was sein Vater David getan hatte. |
2 Kö 22,2 |
Und er (Josia) tat, was recht war in den Augen des HERRN. Er ging ganz den Weg seines Vaters David und wich nicht zur Rechten noch zur Linken ab. |
2 Chr 34,2 |
Und er (Josia) tat, was recht war in den Augen des HERRN. Und er ging auf den Wegen seines Vaters David und wich nicht zur Rechten noch zur Linken ab. |
Bewertung von uns |
Auch unser Leben wird einmal nach unserer Hingabe an Gott von Jesus Christus bewertet werden (1 Kor 4,5). Werden unsere Kinder einmal sagen können: "Ich lebe ganz im Vertrauen auf Gott, wie mir das meine Eltern vorgelebt haben."? |
1 Kor 4,5 |
So verurteilt nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch das Verborgene der Finsternis ans Licht bringen und die Absichten der Herzen offenbaren wird; und dann wird jedem sein Lob werden von Gott. |
2. Heilsaneignung: mein Hirte |
Ps 23,1b-6 |
Der Herr ist mein
Hirte, mir wird nichts mangeln. |
mein Hirte |
David lernte Gott als seinen ganz persönlichen Gott kennen. Gott war für ihn nicht nur "ein Hirte", sondern "mein Hirte"! Dieses "m" (ein - mein) macht einen grossen Unterschied in unserem Leben! |
Freundlich- |
David nahm Gottes Verheissungen für sich
ganz persönlich in Anspruch. Das braucht einen Glauben an
Gottes Freundlichkeit! |
Ps 121,3-8 |
Er wird nicht zulassen, dass dein Fuss
wanke. |
Heils- |
Um Gottes Heil in Anspruch zu nehmen (Heilsaneignung), brauchen wir zwei Dinge:
Diese beiden Dinge sehen wir im Leben von David. |
Tit 3,4-5 |
Als aber die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland-Gottes erschien, errettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes. |
3. Trost (in der Not): Du bist bei mir |
dritte Person |
Ps 23,1b-3 |
Der Herr ist mein
Hirte, mir wird nichts mangeln. |
zweite Person |
Ps 23,4-5 |
Auch wenn ich wandere
im Tal
des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil,
denn du bist bei
mir; |
dritte Person |
Ps 23,6 |
Nur Güte und
Gnade werden mir folgen alle Tage meines Lebens; |
tiefe Gottes- |
David lässt durch seine Anredeformen eine tiefe Wahrheit durchblicken. Wenn wir im Tal des Todesschattens und von Feinden bedroht sind, wird uns Gott ganz besonders zum "Du". Gerade diese Erfahrungen schenken uns eine tiefergehende Gotteserfahrung, die wir später auf keinen Fall missen wollen. |
Kraftquelle |
Die Bibel macht uns also einmal mehr Mut, schwierigen Zeiten in unserem Leben positives abzugewinnen. Gerade sie geben unserem Glauben und unserer Gotteserfahrung eine Tiefe, die uns letztlich zu einer Kraftquelle werden. |
4. Pilgerreise: Er führt mich |
gute Führung, keinen Mangel |
Ps 23,1b-3 |
Der Herr ist mein
Hirte, mir wird nichts mangeln. |
Zeichen seiner Gegenwart in schwierigen Zeiten |
Ps 23,4 |
Auch wenn ich wandere
im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du
bist bei mir; |
Bewahrung und Kraft in Zeiten der Anfechtung |
Ps 23,5 |
Du bereitest vor mir
einen Tisch angesichts meiner Feinde; |
nachfolgende Spur von Güte und Gnade |
Ps 23,6a |
Nur Güte und Gnade werden mir folgen alle Tage meines Lebens; |
Heimgang |
Ps 23,6b |
und ich kehre zurück ins Haus des HERRN lebenslang. |
keinen Mangel |
David glaubt an einen Gott, der ihn als der gute
Hirte gut und sicher führt, so dass er keinen Mangel zu
befürchten hat. |
Zeichen der Gegenwart |
Im Tal des Todesschattens erlebte David Gottes
Trost. Diesen erlebte er allerdings mittelbar, nämlich
durch Seinen Stecken und Stab. |
Bewahrung, Kraft |
Gott schenkt Genüge auch mitten in Zeiten
der Anfechtung. Gerade in dieser Zeit erlebt das "Schaf"
Gottes Fürsorge, nämlich einen gedeckten Tisch und einen
überfliessenden Becher. Während das Schaf Gottes in
normalen Zeiten auf der Weide frisst, wird ihm in Zeiten der
Anfechtung das Essen vom Hirten zugetragen! |
Güte, Gnade |
Güte und Gnade folgten dem David und gingen ihm nicht voraus. D.h. auch David sah Gottes Güte und Gnade nicht voraus, sondern glaubte "nur" an sie. Wenn er sich dann aber umkehrte, um seinen vergangenen Lebensweg zu betrachten, dann erkannte er Gottes Güte und Gnade sehr wohl, weil sie ihm folgten! |
Heimgang |
David kehrt zurück ins Haus des HERRN. Hier meint er seinen Heimgang zu Gott. Wieso ist dies aber eine Rückkehr? Ging denn Davids Seele von Gott aus, wie das einige wenige Theologen behaupten? Kaum. Vielmehr erkannte David, dass seine eigentliche Heimat nicht auf dieser Erde ist, sondern im Himmel (Phil 3,20). Deshalb war für ihn das Sterben ein Heim-Gang. |
Phil 3,20 |
Denn unser Bürgerrecht ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten, |
Zielaussage |
Psalm 23 zeigt uns einen Gott, der uns liebt, uns gerade in der Not nahe kommt und für uns sorgt. Es lohnt sich, sich diesem guten Gott ganz hinzugeben! |
1ICI-Ordner: Homiletik, S. 130-131
2Kommentar zu Psalm 121,1-2: Der Psalmist schaut auf die "Höhen" Israels, dorthin, wo viele Israeliten auf Altären manchmal Gott aber leider öfters den Götzen opferten. Der Psalmist schaut also auf diese Götzen und fragt sich, woher seine Hilfe kommen wird. Von den Götzen? Sollte er also den Götzen opfern? Nein! Seine Hilfe, bekennt der Psalmist, kommt nur von Gott, dem HERRN!
3Das
wird auch von Calvin bezeugt:
»Wenn ich also behaupte, dass
der Glaube sich auf diese Verheissung Gottes stützen
muss, die aus freier Gnade ergeht, so leugne ich damit nicht, dass
die Gläubigen das Wort Gottes in seiner ganzen Fülle
und Ausdehnung erfassen und annehmen sollen; sondern ich möchte
die Verheissung des Erbarmens Gottes für den eigentlichen
Richtpunkt des Glaubens erklären.
Die Gläubigen sollen
Gott ja gewiss auch als den Richter und Vergelter der
Freveltaten erkennen, und doch schauen sie eigentlich auf
seine Freundlichkeit, denn er wird ihrer Betrachtung als der
vor Augen gehalten, der da "gütig und gnädig"
ist, "langsam zum Zorn", "von grosser Güte",
freundlich gegen alle Menschen, ja, der seine Güte ausgiesst
über alle seine Werke! (Ps. 86,5; 103,8; 145,8).«
(Johannes
Calvin, Institutio Christianae Religionis, III,2,29, S. 364)