Stichwort:
|
Autor:
|
|
|
|
PREDIGTTEIL |
UNTERPUNKT |
BESCHREIBUNG |
predigttechnische Angaben |
||
|
Predigteinleitung |
|
1.
Das Gleichnis |
die eigentliche Predigt |
|
|
Predigtschluss |
Stichwort: |
|
Bibel: |
Mt 25,14-30 |
Beschrieb: |
|
Datum: |
30.6.2002 |
Ort: |
HA Basel 2 |
||
Anlass: |
Gottesdienst |
||
Theologie: |
Jüngerschaft |
Aufgabe: |
Predigt |
Methode |
auslegende Predigt |
Gegenstand |
Gleichnis von den anvertrauten Talenten |
Thema |
|
Titel |
|
Belohnung, Warnung |
Das Gleichnis von den anvertrauten Talenten gehört zur Endzeitrede von Jesus Christus. Dieses Gleichnis lehrt uns, dass treuer Dienst für Gott belohnt werden wird. Andererseits warnt es uns vor Untreue und Faulheit. |
untreuer Knecht |
Wir wollen in dieser Predigt vor allem auch den untreuen Knecht betrachten, um uns vor seinen Fehlern zu hüten. |
Kernaussage |
Erkenne dein Potenzial und setze es für das Reich Gottes ein! |
1. Das Gleichnis |
1.1 Dienst ohne Überforderung |
Mt 25,14-15 |
Denn es ist wie bei
einem Menschen, der ausser Landes reiste, seine eigenen Knechte
rief und ihnen seine Habe übergab: |
Talent |
Wir können den Geldwert der hier angegebenen Talente nicht schlüssig nachvollziehen. Wir wissen auch nicht, ob es sich hier auf das Gewicht von Edelmetall (wenn ja: welches?) oder auf eine feste Geldeinheit bezieht. |
Gewicht |
Im AT wird das Talent als Gewicht für Gold,
Silber, Bronze, Eisen und Blei erwähnt. Im NT kommt das
Talent als Geldgewicht in Mt 25,15 vor. Der folgende Wert
vermittelt eine ungefähre Vorstellung von den hebr. Gewicht:
1 Talent: 33,510 kg - 36,600 kg.1 |
Geldeinheit |
Nach der Einheitsübersetzung ist 1 Talent die Bezeichnung für eine festgelegte Recheneinheit: 6000 Drachmen.3 Da 1 Drachme nach Einheitsübersetzung einem Denar entspricht4, und dieser wiederum einem einfachen Tageslohn (Mt 20,2)5, dürfte 1 Talent ca. 16 einfachen Jahreseinkommen entsprechen! In unsere Zeit übertragen, dürfte es sich vielleicht um ca. 1 Million Schweizerfranken handeln. |
Vermögen |
Wir dürfen also wohl festhalten, dass alle Knechte ein Vermögen von ihrem Herrn bekommen haben. Dieses Vermögen war in jedem Fall verschieden Hoch. Diese Ungleichheit hatte ihren Ursprung in den verschiedenen Fähigkeiten der Knechte. Keiner sollte überfordert werden. |
keine Über- |
Auch wir haben nicht alle die gleiche Verantwortung bekommen. Wir haben alle unterschiedliche Dienste und Herausforderungen von Gott zugewiesen bekommen. Gott liegt daran, dass niemand von uns an einem Übermass an Verantwortung zugrunde geht. Er überfordert uns nicht. |
1.2 Abrechnung nach langer Zeit |
Mt 25,19 |
Nach langer Zeit aber kommt der Herr jener Knechte und rechnet mit ihnen ab. |
spät |
Die Abrechnung kommt erst spät, "nach langer Zeit". Dieses Warten ist anderen Knechten schon zum Stolperstein geworden (Mt 24,48-516). |
Wiederkunft Christi |
Wir müssen uns auf eine späte Abrechnung einstellen. "Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben": dieses Sprichwort gilt in diesem Zusammenhang auf für Jesus Christus. |
1.3 kein lebendiger Glaube ohne Dienst |
Mt 25,21 |
Sein Herr sprach zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh ein in die Freude deines Herrn. |
Mt 25,23 |
Sein Herr sprach zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh ein in die Freude deines Herrn. |
|
Mt 25,30 |
Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äussere Finsternis: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. |
Hölle |
Der dritte Knecht wird nicht nur nicht belohnt, sondern er wird keinen Teil am Himmel bekommen. Ja, noch schrecklicher: Jesus Christus spricht hier klar von der Hölle. |
Warum? |
Warum wird dieser dritte Knecht so hart
bestraft? Immerhin war er doch ein Knecht dieses seines
Herrn. Was hat diese Aussage des Gleichnisses für uns
zu bedeuten? |
Jak 2,17 |
So ist auch der Glaube, wenn er keine Werke hat, in sich selbst tot. |
Jak 2,26 |
Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot. |
toter Glaube |
Lebendiger Glaube zeigt sich immer in einem lebendigen Lebensstil, bzw. in konkreten Taten der Liebe und des Glaubens. Ein Glaube, der sich nicht in konkreten Werken manifestiert, ist ein toter Glaube, d.h. eine gefährliche Illusion, die uns in die Hölle bringt. |
Übergang |
Wir wollen uns im folgenden der Frage stellen, was denn das Verhängnis des untreuen Knechts war. Sein Unglück kam nämlich nicht überraschend, sondern war eine Folge seiner inneren Haltung. |
2. Das Verhängnis des untreuen Knechts |
2.1 falsches Vorurteil: böse |
Mt 25,24-25 |
Es
trat aber auch herzu, der das eine Talent empfangen hatte, und
sprach: |
Mt 25,26a |
Sein
Herr aber antwortete und sprach zu ihm: |
schlimme Meinung |
Der dritte Knecht hatte eine wirklich schlimme Meinung von seinem Herrn, die unmöglich auf Tatsachen gegründet sein konnte. Dieses schlimme Vorurteil führte zu einem schlimmen Fehler. |
vorgefasst |
1. Es war eine vorgefasste Meinung. |
Gott als |
2. Er sah seinen Herrn als unmenschlichen Sklaventreiber: hart, ungerecht und fordernd. |
Furcht |
3. So ist es nicht erstaunlich, dass sich der untreue Knecht vor seinem Herrn fürchtete. Es war aber eine völlig unbegründete Furcht. |
Rückzug |
4. Die Furcht reagiert immer mit Rückzug. Statt also fröhlich das ihm anvertraute Talent für seinen Herrn einzusetzen, versteckte er es in einem Loch und war zufrieden damit, dass er es am Schluss immer noch hatte. |
Achtung vor Vorurteil |
Wir müssen aufpassen, dass wir Gott gegenüber kein Vorurteil haben. Wir müssen darauf achten, Gott immer mehr und besser kennenzulernen. Hier spielt das Lesen und das Hören auf das Wort Gottes, die Bibel, eine entscheidende Rolle. |
2.2 keine Dienstbereitschaft: faul |
Mt 25,18 |
Der aber das eine empfangen hatte, ging hin, grub ein Loch in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn. |
Mt 25,26a |
Sein
Herr aber antwortete und sprach zu ihm: |
vergraben |
Wie die anderen zwei Knechte, so ging auch der dritte Knecht hin. Aber nicht, um seinen ihm anvertrauten Reichtum zur Ehre Seines Herrn einzusetzen, sondern um diesen Reichtum in der Erde zu vergraben. |
bequem, |
So brauchte er mit seinem Talent nicht zu
arbeiten: es war also der bequemste Weg. |
Bequemlich- |
Werden manche Wege des Unglaubens einfach auch aus Bequemlichkeit begangen? |
2.3 Inkonsequenz |
Mt 25,26b-27 |
Du
wusstest, dass ich ernte wo ich nicht gesät, und sammle,
wo ich nicht ausgestreut habe? |
Wissen - Handeln |
Der dritte Knecht handelte nicht nach seinem "Wissen". |
inkonsequent |
Es ist eine schlimme Sache, eine falsche Vorstellung über Gott zu haben. Aber es ist noch schlimmer, inkonsequent zu sein. Wir sollten unbedingt nach unserem Wissen handeln. |
Veränderung der Christenheit |
Was müsste geschehen, dass viele Christen anders anfangen zu leben? Müssten sie ein sehr wichtiges Seminar besuchen? An eine entscheidende Konferenz gehen? Ich glaube nicht unbedingt, wenn auch christliche Seminare und Konferenzen tatsächlich sehr segensreich sein können und unser Leben tatsächlich positiv verändern können. Doch ich bin überzeugt, dass die grösste Veränderung durch eine simple Entscheidung herbeigeführt würde. Nämlich durch den Willen, einfach nach seinem Wissen zu handeln! |
Übergang |
Nun wollen wir uns einer schwierigen Frage stellen: Warum wurde der dritte Knecht untreu? Was unterschied ihn von den anderen zwei Knechten? |
3. Ursache für die Untreue des dritten Knechts |
3.1 Minderwertigkeitsgefühl |
Mt. 25,14-15 |
Denn
es ist wie bei einem Menschen, der ausser Landes reiste, seine
eigenen Knechte rief und ihnen seine Habe übergab: |
Mt 25,24-25 |
Es
trat aber auch herzu, der das eine Talent empfangen hatte, und
sprach: |
Minder- |
Statt dass sich der dritte Knecht ein Vorbild an
den zwei anderen Knechten nahm, können wir wohl annehmen,
dass er sich mit den anderen zwei verglich und einem
Minderwertigkeitskomplex erlag (Mt 25,14-15). |
vergleichen |
Dieses "Vergleichen" ist eine schwierige Sache. Sie führt entweder zu Stolz oder zu Minderwertigkeit. Beides ist falsch. Stolz führt zu Überheblichkeit und Lieblosigkeit, Minderwertigkeitsgefühle andererseits lähmen. |
1. und 2. Knecht |
Wir können uns andererseits fragen, was denn
die zwei ersten Knechte veranlasste, so treu und fleissig mit
ihrem Vermögen zu arbeiten? |
freuen über den anvertrauten Reichtum |
Es ist wichtig, dass wir uns nicht mit anderen
Christen vergleichen, um festzustellen, "wer denn der grösste
im Reich Gottes ist" (Lk 22,248). |
Zielaussage |
Erkenne dein Potenzial und setze es für das Reich Gottes ein! Du wirst reich belohnt werden. |
Beispiel: Zunge |
Wenn wir nur schon das Potenzial unserer Zunge bedenken, so ist das doch Grund zur Freude (und zur Wachsamkeit!). Gott hat in uns ein grosses Potenzial gelegt! |
Jak 3,5a |
So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich grosser Dinge. |
1nach: Lexikon zur Bibel, "Masse und Gewichte", S. 1040-1041
2Wuppertaler-Studienbibel: Das Evangelium des Matthäus, Fritz Rienecker, R. Brockhaus, S. 330
3»Das
Talent war keine Münze, sondern die Bezeichnung für eine
festgelegte Recheneinheit: 6000 Drachmen.«
Einheitsübersetzung,
Anhang, 2. Gewichte und Münzen, a) Gewichte, S. 1417
4Einheitsübersetzung, Anhang, 2. Gewichte und Münzen, c) griechische Währung, S. 1418
5»Der
Silberdenar, die röm. Sold- und Steuer-Münze (Mt 22,19),
entsprach wie die gr. Drachme etwa einem israelit. Viertelschekel
und war der gewöhnliche Tageslohn eines Arbeiters (Mt 20,2-13).
Für einen Vergleich mit modernen Währungen geht man am
besten von dieser Angabe aus.«
(Biblisch-historisches
Handwörterbuch, "Münzen", S. 1255)
6Mt 24,48-51: Wenn aber jener als böser Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr lässt auf sich warten, und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, und isst und trinkt mit den Trunkenen, so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tag, an dem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiss, und wird ihn entzweischneiden und ihm sein Teil setzen mit den Heuchlern: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.
7Joh 3,16: Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.
8Lk 22,24: Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen für den Grössten zu halten sei.