Stichwort: Jona

Autor: Markus Brunner

www.markus.li

29.11.2001

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Jona




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NAVIGATION

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PREDIGTTEIL

UNTERPUNKT

BESCHREIBUNG

ANGABEN

Stichwortverzeichnis
Aufbau

predigttechnische Angaben

EINLEITUNG


Predigteinleitung

HAUPTTEIL

1. Einleitung: Thema des Buches Jona
2. Gottes Wesen
3. Jona
4. Ninive

die eigentliche Predigt

SCHLUSS


Predigtschluss





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ANGABEN

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EINTRAG INS STICHWORTVERZEICHNIS

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Stichwort:

Jona

Bibel:

Jona

Beschrieb:

Das Buch Jona zeigt uns die Allherrschaft und die Güte Gottes. Gott wird in konzentrierter Form als Herrscher der Natur gezeichnet. Die Güte Gottes wird Jona einerseits zum Verhängnis, andererseits zur Rettung. Ninives Busse.

Datum:

18.11.2001

Ort:

HA Basel 2

Anlass:

Gottesdienst

Theologie:

AT-Kunde

Aufgabe:

Predigt





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AUFBAU

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Methode

Buchpredigt





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EINLEITUNG

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Thema

Das Buch Jona

Titel

Jona

Kernaussage

Erkenne die Allmacht und die Güte Gottes!







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HAUPTTEIL

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PUNKT 1

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1. Einleitung: Thema des Buches Jona

Auslegung

Das Buch Jona hat zwei Hauptthemen: Die Allmacht Gottes und die Güte Gottes.



1.1 Allmacht Gottes

Jona 1,9

Und er sagte zu ihnen: Ich bin ein Hebräer, und ich fürchte den HERRN, den Gott des Himmels, der das Meer und das trockene Land gemacht hat.

Allmacht mit...

Das Buch Jona zeigt uns, dass Gott sowohl über den Himmel (Sturm, Wind), über das Meer (Fisch) wie auch über das Land (Rizinus, Wurm) regiert. Es gibt keinen Ort, wo Er nicht mehr wäre.

...Güte

Diese Allgegenwart Gottes zeigt sich im Buch Jona nicht als etwas Bedrohendes, sondern durch Gottes Güte als etwas, das uns Geborgenheit vermittelt. Mit strenge und Güte führt Gott den vor Ihm fliehenden Jona zum Gehorsam. So lässt uns das Buch Jona Gott wirklich als einen liebenden Vater erkennen, der Seine Kinder züchtigt (Hebr. 12,4-111). Er züchtigt aber nicht nach menschlichem Gutdünken, sondern mit göttlicher Präzision und Feinfühligkeit.

Psalm 139

Da die Allgegenwart Gottes besonders auch im Ps. 139 betont wird, könnten wir sagen, dass das Buch eben diesen Psalm wunderschön veranschaulicht.

Ps. 139,7-12

Wohin sollte ich gehen vor deinem Geist, wohin fliehen vor deinem Angesicht?
Stiege ich zum Himmel hinauf, so bist du da. Bettete ich mich in dem Scheol, siehe, du bist da.
Erhöbe ich die Flügel der Morgenröte, liesse ich mich nieder am äussersten Ende des Meeres, auch dort würde deine Hand mich leiten und deine Rechte mich fassen.
Und spräche ich: Nur Finsternis möge mich verbergen und Nacht sei das Licht um mich her: Auch Finsternis würde vor dir nicht verfinstern, und die Nacht würde leuchten wie der Tag, die Finsternis wäre wie das Licht.





1.2 Güte Gottes

Jona 4,2

Und er betete zum HERRN und sagte: Ach, HERR! War das nicht meine Rede, als ich noch in meinem Land war? Deshalb floh ich schnell nach Tarsis! Denn ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, langsam zum Zorn und gross an Güte, und einer, der sich das Unheil gereuen lässt.

Anlass der Geschichte Jonas

Das Buch Jona führt uns auch die Güte Gottes vor Augen. Die Güte Gottes ist sogar der eigentliche Grund, weshalb Jona vor Gottes Angesicht flieht (Jona 4,2)! Doch die gleiche Güte Gottes wird ihm dann selber zur Rettung.







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PUNKT 2

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2. Gottes Wesen

Auslegung

Das Buch Jona zeigt uns das Wesen Gottes.



2.1 Gottes Erbarmen

mit Israel

2. Kön. 14,23-27

Im fünfzehnten Jahr Amazjas, des Sohnes des Joasch, des Königs von Juda, wurde Jerobeam, der Sohn des Joasch, des Königs von Israel, König in Samaria und regierte 41 Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen des HERRN; er wich nicht ab von allen Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zur Sünde verführt hatte.
Er stellte das Gebiet Israels wieder her, vom Zugang nach Hamat bis an das Meer der Ebene, nach dem Wort des HERRN, des Gottes Israels, das er geredet hatte durch seinen Knecht Jona, den Sohn des Amittai, den Propheten, der von Gat-Hefer war.
Denn der HERR sah das überaus bittere Elend Israels, und dass dahin war der Unmündige und dahin der Mündige und dass kein Helfer da war für Israel.
Der HERR hatte nicht gesagt, dass er den Namen Israels unter dem Himmel auslöschen wolle. So rettete er sie durch die Hand Jerobeams, des Sohnes des Joasch.

mit Ninive

Jona 4,2

Und er betete zum HERRN und sagte: Ach, HERR! War das nicht meine Rede, als ich noch in meinem Land war? Deshalb floh ich schnell nach Tarsis! Denn ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, langsam zum Zorn und gross an Güte, und einer, der sich das Unheil gereuen lässt.

Jona 4,10-11

Und der HERR sprach: Du bist betrübt wegen des Rizinus, um den du dich nicht gemüht und den du nicht grossgezogen hast, der als Sohn einer Nacht entstand und als Sohn einer Nacht zugrunde ging.
Und ich, ich sollte nicht betrübt sein wegen der grossen Stadt Ninive, in der mehr als 120000 Menschen sind, die nicht unterscheiden können zwischen ihrer Rechten und ihrer Linken, und eine Menge Vieh?

Gnade mit Israel

Die Geschichte Jonas ist mit der Gnade Gottes eng verknüpft. In 2. Kön. 14,25 lesen wir, dass Jona dem Nordreich Israel, das von gottlosen Königen regiert wurde, prophezeite, dass sie Land erobern werden. Denn Gott hatte Mitleid mit dem Nordreich Israel. Deshalb rettete Er sie sogar durch einen gottlosen König!

Gnade mit Ninive

Gott hatte auch Erbarmen mit Ninive, der Hauptstadt des assyrischen Reiches. Deshalb schickte Er Jona, um dieser gottlosen Stadt das Gericht anzudrohen. Deshalb auch machte Er Seine Drohung nicht war, nachdem Ninive Busse getan hatte.

Gottes Gnade

Ich denke, dass Gottes Gnade grösser ist, als wir manchmal meinen. Doch pass auf: Missbrauche Seine Gnade nicht, denn auch sie hat Grenzen!





2.1.1 Gott des Gerichts

über Israel

2. Kön. 17,13-14.18

Und der HERR hatte Israel und Juda durch alle Propheten (und) jeden Seher gewarnt und hatte gesagt: Kehrt um von euren bösen Wegen und bewahrt meine Gebote, meine Ordnungen, dem ganzen Gesetz gemäss, das ich euren Vätern geboten und das ich euch durch meine Knechte, die Propheten, gesandt habe! Aber sie hörten nicht, sondern verhärteten ihren Nacken gleich dem Nacken ihrer Väter, die dem HERRN, ihrem Gott, nicht geglaubt hatten.
Da wurde der HERR sehr zornig über Israel und schaffte sie fort von seinem Angesicht. Nichts blieb übrig als allein der Stamm Juda.

noch nicht über Ninive

Jona 1,1-2

Und das Wort des HERRN geschah zu Jona, dem Sohn des Amittai: Mache dich auf, geh nach Ninive, der grossen Stadt, und verkündige gegen sie! Denn ihre Bosheit ist vor mich aufgestiegen.

über Ninive

Nahum 1,1-2.7

Ausspruch über Ninive. Das Buch der Schauung des Nahum aus Elkosch.
Ein eifersüchtiger und rächender Gott ist der HERR, ein Rächer ist der HERR und voller Grimm. Rache übt der HERR an seinen Gegnern, und er grollt seinen Feinden. Der HERR ist langsam zum Zorn und gross an Kraft. Doch keinesfalls lässt der HERR ungestraft.
Gut ist der HERR. Er ist ein Zufluchtsort am Tag der Bedrängnis; und er kennt die, die sich bei ihm bergen.

Zorn über Ninive

Die Bibel zeigt uns allerdings auch die Grenzen von Gottes Erbarmen. Ninive hat diese Grenze eindeutig erreicht, als Gott Jona beauftragte (Jona 1,1-2). Später dann hat diese Stadt diese Grenze sogar überschritten und der Prophet Nahum kündigte dieser Stadt den Untergang an.

Zorn über Israel

Auch Gottes Erbarmen mit Israel wurde von den Israeliten durch das Beharren an der Sünde überstrapaziert und Gottes Zorn kam über das Nordreich. Er liess Israel durch Assyrien zerstören und deportieren.

Grenzen der Geduld

Gott hat eine wirklich grosse Geduld mit uns Menschen. Doch auch diese Seine Geduld hat Grenzen.





2.2 Gott der Natur

Sturm

Jona 1,4

Da warf der HERR einen gewaltigen Wind auf das Meer, und es entstand ein grosser Sturm auf dem Meer, so dass das Schiff zu zerbrechen drohte.

Fisch

Jona 2,1

Und der HERR bestellte einen grossen Fisch, Jona zu verschlingen; und Jona war drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches.

Jona 2,11

Und der HERR befahl dem Fisch, und er spie Jona auf das trockene Land aus.

Rizinus

Jona 4,6

Da bestellte Gott, der HERR, einen Rizinus und liess ihn über Jona emporwachsen, damit Schatten über seinem Kopf sei, ihn von seinem Missmut zu befreien. Und Jona freute sich über den Rizinus mit grosser Freude.

Wurm

Jona 4,7

Aber Gott bestellte am folgenden Tag einen Wurm, beim Aufgang der Morgenröte; der stach den Rizinus, so dass er verdorrte.

Ostwind

Jona 4,8a

Und es geschah, als die Sonne aufging, da bestellte Gott einen sengenden Ostwind, und die Sonne stach Jona auf den Kopf, so dass er ermattet niedersank.

Herr der Schöpfung

Im weiteren zeigt uns das Buch Jona in konzentrierter Form, dass Gott über Seiner Schöpfung steht und sie jederzeit lenken kann. So muss auch die Natur dem Plan Gottes dienen.

Fisch

In diesem Zusammenhang dürfen wir vielleicht doch ein Wort über den Fisch erwähnen. Was war das für ein Fisch? Wir wissen es schlicht und einfach nicht. Manche vermuten allerdings, dass es am ehesten ein Pottwal gewesen sein könnte.

Führung Gottes

Die Herrschaft Gottes erleben wir im Buch Jona gewaltig und doch fein dosiert, im Grossen und doch auch im ganz Kleinen. Diese Herrschaft Gottes ist nichts Beunruhigendes, weil Gott sie zum Wohl seiner Kinder einsetzt.
"Einsetzen" kann aber auch bedeuten, dass Gott absichtlich einen unüberwindbaren Sturm auslöst, um uns vom falschen Weg wieder abzubringen. Es kann bedeuten, dass Er uns in das Gefängnis eines Fischbauches kommen lässt, um uns wieder auf den richtigen Weg zu bringen!
Was für die Natur gilt, denke ich, gilt auch für unsere Lebensumstände. Auch diese kann Gott durchaus gebrauchen, um uns auf den richtigen Weg zu bringen, bzw. zu halten.





2.3 Gott des einzelnen Menschen

der sieht

Jona 1,3a

Aber Jona machte sich auf, um nach Tarsis zu fliehen, weg vom Angesicht des HERRN.

der hört

Jona 2,2-3

Und Jona betete zum HERRN, seinem Gott, aus dem Bauch des Fisches und sprach: Ich rief aus meiner Bedrängnis zum HERRN, und er antwortete mir. Aus dem Schoss des Scheol schrie ich um Hilfe - du hörtest meine Stimme.

der zweiten Chance und der Hartnäckigkeit

Jona 3,1

Da geschah das Wort des HERRN zum zweiten Mal zu Jona: Mache dich auf, geh nach Ninive, der grossen Stadt, und ruf ihr die Botschaft zu, die ich dir sagen werde.

der nachfrägt

Jona 4,4

Und der HERR sprach: Ist es recht, dass du zornig bist?

Jona 4,9

Und Gott sprach zu Jona: Ist es recht, dass du wegen des Rizinus zornig bist?

und erklärt

Jona 4,11

Und ich, ich sollte nicht betrübt sein wegen der grossen Stadt Ninive, in der mehr als 120000 Menschen sind, die nicht unterscheiden können zwischen ihrer Rechten und ihrer Linken, und eine Menge Vieh?

Gott sieht die einzelnen Menschen

Das Buch Jona zeigt uns einen Gott, der sich mit dem einzelnen Menschen abgibt. Er hat die 120000 Einwohner Ninives genauso vor Augen wie der einzelne Mensch Jona. Er ist ein Gott, der sich um den einzelnen Menschen kümmert, ihm nachgeht, mit ihm kommuniziert, ihn zum Gehorsam führen will und ihm Erklärungen gibt.

Anwendung

Gott sieht die ganze Menschheit (Joh. 3,16) wie auch jeden einzelnen Menschen, ja sogar jedes einzelne Tier (Mt. 10,29-31)!

Joh. 3,16

Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.

Mt. 10,29-30

Werden nicht zwei Sperlinge für ein paar Pfennige verkauft? Und nicht einer von ihnen wird auf die Erde fallen ohne euren Vater. Bei euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt. Fürchtet euch nun nicht; ihr seid vorzüglicher als viele Sperlinge.







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PUNKT 3

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3. Jona



lebte in Ehrfurcht Gott gegenüber

Jona 1,9

Und er sagte zu ihnen: Ich bin ein Hebräer, und ich fürchte den HERRN, den Gott des Himmels, der das Meer und das trockene Land gemacht hat.

war offen für das Wort Gottes

Jona 1,1

Und das Wort des HERRN geschah zu Jona, dem Sohn des Amittai:

lebte vor dem Angesicht Gottes

Jona 1,3

Aber Jona machte sich auf, um nach Tarsis zu fliehen, weg vom Angesicht des HERRN.

wollte vor Gott fliehen

Jona 1,3a

Aber Jona machte sich auf, um nach Tarsis zu fliehen, weg vom Angesicht des HERRN.

erlebte Gott als einen Gott des ganzen Universums

Jona 1,9

Und er sagte zu ihnen: Ich bin ein Hebräer, und ich fürchte den HERRN, den Gott des Himmels, der das Meer und das trockene Land gemacht hat.

schaute auf das Wohl seiner Mitmenschen

Jona 1,12

Da sagte er zu ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer! Dann wird das Meer euch in Ruhe lassen; denn ich habe erkannt, dass dieser grosse Sturm um meinetwillen über euch gekommen ist.

betete auch in scheinbarer aussichtsloser Lage

Jona 2,2-3

Und Jona betete zum HERRN, seinem Gott, aus dem Bauch des Fisches und sprach: Ich rief aus meiner Bedrängnis zum HERRN, und er antwortete mir. Aus dem Schoss des Scheol schrie ich um Hilfe - du hörtest meine Stimme.

Jona 2,8

Als meine Seele in mir verschmachtete, dachte ich an den HERRN. Und mein Gebet kam zu dir, in deinen heiligen Tempel.

lernte Gehorsam

Jona 3,3a

Da machte Jona sich auf und ging nach Ninive, gemäss dem Wort des HERRN.

vertraute auf Gottes Verheissung

Jona 3,2

Mache dich auf, geh nach Ninive, der grossen Stadt, und ruf ihr die Botschaft zu, die ich dir sagen werde.

glaubte an einen barmherzigen Gott

Jona 4,2

Und er betete zum HERRN und sagte: Ach, HERR! War das nicht meine Rede, als ich noch in meinem Land war? Deshalb floh ich schnell nach Tarsis! Denn ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, langsam zum Zorn und gross an Güte, und einer, der sich das Unheil gereuen lässt.

wollte sterben

Jona 4,3

Und nun, HERR, nimm doch meine Seele von mir! Denn es ist besser, dass ich sterbe, als dass ich lebe!

hoffte auf den Untergang Ninives

Jona 4,5

Und Jona ging aus der Stadt hinaus und liess sich östlich von der Stadt nieder. Und er machte sich dort eine Hütte; und er sass darunter im Schatten, bis er sähe, was mit der Stadt geschehen würde.

redete ehrlich mit Gott

Jona 4,9

Und Gott sprach zu Jona: Ist es recht, dass du wegen des Rizinus zornig bist? Und er sagte: Mit Recht bin ich zornig bis zum Tod!

gute Eigen-
schaften

Wenn wir die guten Eigenschaften von Jona einmal zusammennehmen, kommt da doch erstaunliches zu Tage:

  • Jona war offen für das Wort Gottes.

  • Jona lebte vor seinem Auftrag, nach Ninive zu gehen, vor Gottes Angesicht.

  • Jona schaute auf das Wohl seiner Mitmenschen (im Sturm).

  • Jona betete auch dann, wenn er sich in aussichtsloser Lage befand.

  • Jona glaubte an einen barmherzigen Gott.

  • Jona vertraute auf Gottes Verheissung (Gott werde ihm die Botschaft eingeben).

  • Jona kommunizierte ehrlich mit Gott.

Diese guten Eigenschaften Jonas lassen ihn als einen guten Propheten erkennen. Wie Elia lebte auch er vor Gottes Angesicht und wie Elia war auch er offen für Gottes Reden.

Jonas Problem: Gottes Güte

Jona hatte kein eigentlich geistliches Problem, das ihn veranlasste, von Gott davonzulaufen. Er hatte ein patriotisches Problem: Da er wusste, dass Gott barmherzig ist, befürchtete Jona, dass Gott der Stadt Ninive vergeben und sie verschonen könnte (Jona 4,2). Ninive aber war der Erzfeind Israels und war auch die militärische Macht, die später die Israeliten besiegten und sie in die Deportation wegführte. Hat Jona das vorausgesehen? Wir wissen es nicht. Aber auf jeden Fall war Ninive der Erzfeind Nr. 1 von Israel. Und Jona hätte diesen Staatsfeind gerne im Gericht Gottes gesehen! Deshalb wollte er Ninive nicht warnen!

So können wir also festhalten, dass Jona über die Güte Gottes gegenüber den Feinden Israels stolperte und dann aber selbst von dieser Güte abhängig wurde (im Fisch).

Anwendung

Jonas Problem können wir am besten nachvollziehen, wenn wir es in unsere Situation übertragen. Stelle dir also vor:

  • Dein Land wird von einem anderen Land bedroht und Gott gibt dir den Auftrag, eben dieses andere Land mit einem Wort von Gott zu segnen!

  • Du lebtest in einem Quartier, das von einer Volksgruppe dominiert wird, mit der du deine Mühe hast. Und Gott gibt dir den Auftrag, eben diese Volksgruppe mit einem Wort von Gott zu segnen!

  • Du hättest ein eigenes Geschäft und du bekommst von Gott den Auftrag, deinen ärgsten Konkurrenten mit einem Wort von Gott zu segnen!

  • Du möchtest gerne in deinem Beruf Karriere machen und Gott gibt dir den Auftrag, deinem ärgsten Konkurrenten mit einem Wort von Gott zu segnen!

  • Du bewirbst dich für eine Stelle und bekommst sie nicht. Ein Freund von dir aber bekommt sie. Und Gott gibt dir den Auftrag, diesen Freund mit einem Wort von Gott zu segnen!

  • Du wärest Verantwortlicher in einer christlichen Gemeinde in einem Dorf, in dem eben erst eine neue, moderne Gemeinde gegründet wurde, die viele christliche Jugendliche anzieht. Und Gott gibt dir den Auftrag, diese neue Gemeinde durch ein Wort von Gott zu segnen!

  • Du bewirbst dich für ein bestimmtes Amt in der Gemeinde und wirst nicht angenommen. Statt dessen bittet man dich, die für dieses Amt angenommene Person zu segnen!

Liebe deine Feinde!

Kannst du Jona jetzt verstehen? Jona kämpfte mit dem Auftrag Gottes, ein Segen für andere zu sein (1. Mose 12,2b2). Genauer: Er kämpfte mit dem Auftrag Gottes, ein Segen für die ärgste Bedrohung seines Landes zu sein! Er musste erfahren, dass Gott nicht nur das Volk Israel liebte, sondern auch seine Feinde!
Und genau diesen Auftrag hat uns Jesus gegeben: Liebe deine Feinde (Mt. 5,44-45).

Mt. 5,44-45

Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters seid, der in den Himmeln ist; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.







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PUNKT 4

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4. Ninives Busse



Glaube

Jona 3,5a

Da glaubten die Leute von Ninive an Gott;

Busse

Jona 3,5b-9

und sie riefen ein Fasten aus und kleideten sich in Sacktuch von ihrem Grössten bis zu ihrem Kleinsten. Und das Wort erreichte den König von Ninive; und er stand von seinem Thron auf, legte seinen Mantel ab, hüllte sich in Sacktuch und setzte sich in den Staub. Und er liess in Ninive auf Befehl des Königs und seiner Grossen ausrufen und sagen: Menschen und Vieh, Rinder und Schafe sollen gar nichts zu sich nehmen, sie sollen nicht weiden und kein Wasser trinken! Und Menschen und Vieh sollen mit Sacktuch bedeckt sein und sollen mit aller Kraft zu Gott rufen; und sie sollen umkehren, jeder von seinem bösen Weg und von der Gewalttat, die an seinen Händen ist. Wer weiss, vielleicht wendet sich Gott und lässt es sich gereuen und kehrt um von der Glut seines Zornes, so dass wir nicht umkommen.

Taten

Jona 3,10

Und Gott sah ihre Taten, dass sie von ihrem bösen Weg umkehrten. Und Gott liess sich das Unheil geruen, das er ihnen zu tun angesagt hatte, und er tat es nicht.

Ninives neue Taten

Ninive, die gottlose Stadt, zeichnet sich durch eine tiefgehende Busse aus. Ninive fängt an zu glauben und zu fasten. Und vor allem: Ninive fängt an, anders zu leben (Taten!), was auch den Ausschlag gibt, dass Gott die Stadt verschonte (Jona 3,10).

Anwendung

Wahre Busse beschränkt sich nicht in der Trauer über die Sünde, sondern hat ihre Frucht in konkreten Taten (Lk. 3,9-14).

Lk. 3,9-11

Schon ist aber die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt, jeder Baum nun, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
Und die Volksmengen fragten ihn und sprachen: Was sollen wir denn tun? Er aber antwortete und sprach zu ihnen:
Wer zwei Unterkleider hat, teile dem mit, der keines hat;
und wer Speise hat, tue ebenso.







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SCHLUSS

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Zielaussage

Erkenne die Allmacht und die Güte Gottes und du siehst in Gott einen liebenden Vater!


1Hebr. 12,4-11: Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut widerstanden und habt die Ermahnung vergessen, die zu euch als zu Söhnen spricht: »Mein Sohn, achte nicht gering des Herrn Züchtigung, und ermatte nicht, wenn du von ihm gestraft wirst! Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; er schlägt aber jeden Sohn, den er aufnimmt.« Was ihr erduldet, ist zur Züchtigung: Gott behandelt euch als Söhne. Denn ist der ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? Wenn ihr aber ohne Züchtigung seid, deren alle teilhaftig geworden sind, so seid ihr Bastarde und nicht Söhne. Zudem hatten wir auch unsere Väter nach dem Fleisch als Züchtiger und scheuten sie. Sollen wir nicht vielmehr dem Vater der Geister unterwürfig sein und leben? Denn sie züchtigten uns freilich für wenige Tage nach ihrem Gutdünken, er aber zum Nutzen, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden. Alle Züchtigung scheint uns zwar für die Gegenwart nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; nachher aber gibt sie denen, die durch sie geübt sind, die friedsame Frucht der Gerechtigkeit.

21. Mose 12,2: Und ich will dich zu einer grossen Nation machen und will dich segnen, und ich will deinen Namen gross machen, und du sollst ein Segen sein!