Stichwort: Heil

Autor: Markus Brunner

www.markus.li

23.11.2002

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Früchte der Versöhnung



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NAVIGATION

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PREDIGTTEIL

UNTERPUNKT

BESCHREIBUNG

ANGABEN

Stichwortverzeichnis
Aufbau

predigttechnische Angaben

EINLEITUNG


Predigteinleitung

HAUPTTEIL

1. Besitz: Wir haben...
2. Raum: Wir stehen...
3. Hoffnung: Wir rühmen uns...
4. Sicherheit: sichere Hoffnung

die eigentliche Predigt

SCHLUSS


Predigtschluss




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ANGABEN

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EINTRAG INS STICHWORTVERZEICHNIS

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Stichwort:

Heil

Bibel:

Röm 5,1-11

Beschrieb:

Gottes Heil, das wir durch Seine Versöhnung erfahren, äussert sich in innerem Frieden, in der Gnade und in der sicheren Hoffnung. Dieses Heil gilt es festzuhalten.

Datum:

3.11.2002 / 10.11.2002 / 17.11.2002

Ort:

HA Basel 2

Anlass:

Gottesdienst

Theologie:

Soteriologie

Aufgabe:

Predigt




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AUFBAU

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Methode

auslegende Predigt

Gegenstand

Auswirkungen der Rechtfertigung




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EINLEITUNG

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Thema

Heil durch die Rechtfertigung im Glauben an Jesus Christus

Titel

Früchte der Versöhnung

Einführungs-
satz

Röm 4 begegnen wir dem Gott, der durch den Glauben an Jesus Christus den Gottlosen rechtfertigt (Röm 4,5). Röm 5,1-11 zeigt uns auf, welchen Reichtum an geistlichen Gütern wir durch diese Rechtfertigung aus dem Glauben empfangen.

Röm 4,5

Dem dagegen, der nicht Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet,

Kernaussage

Die Rechtfertigung aus dem Glauben an Jesus Christus vermittelt uns Gottes Heil.

Überleitungs-
satz

So machen wir uns nun auf, die Schätze des Glaubens an Jesus Christus zu betrachten und schätzen zu lernen.





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HAUPTTEIL

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PUNKT 1

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1. Besitz: Wir haben...


1.1 Frieden mit Gott

Röm 5,1

Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus,

Definition von Calvin

»Dieser Friede ist eine Sicherheit, die unser Gewissen im Angesicht des göttlichen Gerichtes ruhig und fröhlich macht. Ohne diese Sicherheit muss unser Gewissen notwendig von ungestümen Schrecken gequält, ja schier zerrissen werden, es sei denn, dass es vielleicht Gott und sich selber vergisst und so für einen Augenblick einschläft. Das gelingt nun aber wirklich nur für einen Augenblick, lange lässt sich dieses elende Vergessen nicht auskosten - sehr schnell wird im Gegenteil der Gedanke an Gottes Gericht wieder hochkommen und es heftig quälen.«1

Frieden im Herzen

Die Welt träumt vom Frieden, der Christ hat den Frieden in seinem Herzen (Joh 14,27) - Frieden mit Gott.

Joh 14,27

Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz werde nicht bestürzt, sei auch nicht furchtsam.

über Verstand

Dieser Friede Gottes übersteigt unser Denken und Sinnen (Phil 4,7). Er ist auch dann noch da, wenn die Umstände gegen uns sprechen.

Phil 4,7

und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus.

regiere

Der Friede Gottes soll uns so wichtig sein, dass er sogar unsere Entscheidungen und Handlungen beeinflussen soll (Kol 3,15).

Kol 3,15

Und der Friede des Christus regiere (o. »entscheide«, »sei Kampfrichter«) in euren Herzen, zu dem ihr auch berufen worden seid in einem Leib; und seid dankbar.





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PUNKT 2

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2. Raum: Wir stehen...


2.1 in der Gnade

Röm 5,2a

durch den wir mittels des Glaubens auch Zugang erhalten haben zu dieser Gnade, in der wir stehen,

Gnade

Wir erleben die Gnade Gottes nicht nur einmal, sondern dürfen in der Gnade stehen und leben! Diese Gnade steht im Gegensatz zum Leistungsdenken der Gesellschaft. Wir sind wertvoll, weil Gott uns liebt und nicht, weil wir etwas leisten. Dieses Denken entspannt, lässt uns mit unseren Fehlern klarkommen und uns mit unserer Vergangenheit versöhnen. Diese Gnade gibt uns Raum und lässt uns zur Ruhe kommen2. Wir dürfen eine Gottesbeziehung pflegen, ohne diese je verdient zu haben. Wir haben den Heiligen Geist empfangen, nur aus Glauben, ohne ihn verdient zu haben (Gal 3,2)!

Gal 3,2

Nur dies will ich von euch wissen: Habt ihr den Geist aus Gesetzeswerken empfangen oder aus der Kunde des Glaubens?

Standfestig-
keit

Wir sollen in der Gnade stehen. Dabei gilt es, Standfestigkeit zu beweisen, da der Feind uns aus diesem Raum der Gnade hinausdrücken will.

Anfechtun-
gen

Man kann durch 3 Anfechtungen aus der Gnade fallen:

  • in einen sündigen Lebensstil zurückfallen (Phil 3,17-19),

  • in die Werkgerechtigkeit abtriftten (Gal 5,4),

  • in die Irrlehre verfallen (2 Joh 8-9).

Gal 5,4

Ihr seid von Christus abgetrennt, die ihr im Gesetz gerechtfertigt werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen.

Phil 3,17-19

Seid miteinander meine Nachahmer, Brüder, und seht auf die, welche so wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt. Denn viele wandeln, von denen ich euch oft gesagt habe, nun aber auch mit Weinen sage, dass sie die Feinde des Kreuzes Christi sind: deren Ende Verderben, deren Gott der Bauch und deren Ehre in ihrer Schande ist, die auf das Irdische sinnen.

2 Joh 8-9

Seht auf euch selbst, damit ihr nicht verliert, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangt. Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn.

Aufruf: stehen!

Wie wir unter 1.1 festgehalten haben, ist unser Besitz in Gefahr. Aber auch unser Raum, d.h. unser Stand ist in Gefahr. Es ist darum wichtig, unseren Stand zu bewahren. Deshalb ist Stehen auch ein Aufruf (Eph 6,14; 2 Thess 2,15)!3

Eph 6,13-14

Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und, wenn ihr alles ausgerichtet habt, stehen könnt.
So steht nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, angetan mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit

2 Thess 2,15

Also nun, Brüder, steht fest und haltet die Überlieferungen, die ihr gelehrt worden seid, sei es durch Wort oder durch unseren Brief.

worin?

Die Bibel nennt uns 6 Bereiche, in denen wir stehen dürfen und sollen.4

Gnade

Röm 5,2

zu dieser Gnade, in der wir stehen

1 Petr 5,12

Durch Silvanus (d.i. Silas), den treuen Bruder, wie ich denke, habe ich euch mit wenigen Zeilen geschrieben und euch ermahnt und bezeugt, dass dies die wahre Gnade Gottes ist, in der ihr steht.

Evangelium

1 Kor 15,1

Ich tue euch aber, Brüder, das Evangelium kund, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch steht,

Glauben

1 Kor 16,13

Wachet, steht fest im Glauben;

Freiheit

Gal 5,1

Für die Freiheit hat Christus uns freigemacht. Steht nun fest und lasst euch nicht wieder durch ein Joch der Sklaverei belasten!

einem Geist

Phil 1,27

Wandelt nur würdig des Evangeliums des Christus, damit ich, sei es, dass ich komme und euch sehe oder abwesend bin, von euch höre, dass ihr fest steht in einem Geist und mit einer Seele zusammen für den Glauben des Evangeliums kämpft

Herrn Jesus

Phil 4,1

Daher, meine geliebten und ersehnten Brüder, meine Freude und mein Siegeskranz, steht in dieser Weise fest im Herrn, Geliebte!

1 Thess 3,8

denn jetzt leben wir, wenn ihr feststeht im Herrn.

Vorsicht

Vorsicht vor Selbstsicherheit! Aussagen wie: "Ich weiss, dass ich im Glauben nicht mehr zurückfallen werde", sollten uns alarmieren. Selbstsicherheit endet schliesslich im Abfall.

1 Kor 10,12

Daher, wer zu stehen meint, sehe zu, dass er nicht falle.





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PUNKT 3

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3. Hoffnung: Wir rühmen uns...

Illustration: reissender Fluss

Auf unserem Weg in die Ewigkeit gehen wir auf einem kleinen Boot durch einen reissenden Fluss. Zwei gegensätzliche Strömungen reissen uns mit. Die eine Strömung heisst Vergnügungssucht, die andere Verzweiflung. Unsere Lebensschiffe kommen vom Kurs ab, werden mit fortgerissen. Zwischendurch halten wir uns an Baumstämmen fest, doch auch die werden vom Fluss getrieben. Nur wer ein Seil ergreift, das am gegenüberliegenden Ufer fest verankert ist, kommt heil durch. Dieses fest verankerte Seil ist die christliche Hoffnung.

entscheidend

Die Hoffnung auf ein ewiges Leben ist entscheidend für unser irdisches Leben. Sie beeinflusst unsere Haltung zum irdischen Leben fundamental.

ohne Hoffnung

Ohne Hoffnung ist unser Leben eigentlich sinnlos. Selbst riesige Unternehmen, wie der Kriegszug des Xerxes gegen Griechenland, sind der Vergänglichkeit unterworfen. Es scheint nur zwei Antworten für ein Leben ohne Hoffnung zu geben: Vergnügungssucht oder Verzweiflung!

Xerxes: Vergänglich-
keit

»Als er alles betrachtet hatte, wollte er gern eine Seeschlacht sehen. Man veranstaltete eine Seeschlacht, in der die Schiffe aus Sidon in Phoinikien siegten. Xerxes freute sich an der Schlacht und an seinem Heere.
Der ganze Hellespontos war mit Schiffen bedeckt, und die ganze Küste und das Flachland von Abydos war voller Menschen. Xerxes pries sich glücklich, dann weinte er.
Artabanos, des Königs Oheim, der damals seine Meinung frei herausgesagt und Xerxes anfangs von dem Kriegszuge gegen Hellas abgeraten hatte - dieser Artabanos sah Xerxes weinen und fragte: "Mein König! Wie ist doch so verschieden, was du jetzt tust und was du eben noch getan hast. Du hast dich glücklich gepriesen, und jetzt weinst du."
Xerxes antwortete: "Mich überkommt das Mitleid, wenn ich denke, wie kurz das menschliche Leben ist. Von allen diesen Menschen wird nach hundert Jahren keiner mehr leben."
Jener erwiderte: "Und während des Lebens ist das Schicksal der Menschen noch beklagenswerter. So kurz das Leben ist, gibt es doch unter den Menschen, unter diesen nicht nur, sondern unter allen, keinen einzigen, der nicht mehr als einmal in seinem Leben lieber tot wäre als lebendig. Unglücksfälle und Krankheiten quälen uns und machen, dass das kurze Leben uns noch allzu lang erscheint. So ist der Tod dem Menschen die ersehnteste Erlösung von den Kümmernissen des Lebens, und die Gottheit heisst neidisch, weil sie uns die Süsse des Lebens hat kosten lassen."«5
»Als die Zahl des gesamten Landheeres aber wurde gefunden: eine Million und siebenhunderttausend Mann. Diese Zahl wurde auf folgende Weise festgestellt: man sammelte zehntausend Mann auf einem Fleck, liess sie sich möglichst zusammendrängen und zog ringsherum einen Kreis. Dann wurden sie herausgelassen und die Stelle rings umzäunt, so dass der Zaun etwa bis an den Nabel reichte. Nun trieb man andere Leute in den umzäunten Platz hinein, bis auf diese Weise das ganze Heer gezählt war.«6

Camus: Selbstmord

»Camus, ein französischer Existentialist, der das Leben als sinnlos empfand, formulierte folgende Frage: "Warum soll ich nicht Selbstmord begehen?7

Volksmund:
Vergnügen

Wenn Tote nicht auferweckt werden, so »lasst uns essen und trinken, denn morgen sterben wir«!8

mit Hoffnung

Ein Leben mit Hoffnung geht auf ein Ziel zu, das ausserhalb von Raum und Zeit liegt: Gottes Ewigkeit. Dieses Ziel ist ein fester Anker (Hebr 6,18-20), an dem sich unser irdisches Leben festhalten kann und deshalb auch im Sturm des Lebens nicht vom Kurs abkommt. Die Hoffnung überwindet auch schwersten Widerstand, um dieses Ziel zu erreichen (Hebr 11,35-38).

Hebr 6,18-20

damit wir durch zwei unveränderliche Dinge, bei denen Gott doch unmöglich lügen kann, einen starken Trost hätten, die wir unsere Zuflucht dazu genommen haben, die vorhandene Hoffnung zu ergreifen.
Diese haben wir als einen sicheren und festen Anker der Seele, der in das Innere des Vorhangs hineinreicht,
wohin Jesus als Vorläufer für uns hineingegangen ist, der nach der Ordnung Melchisedeks Hohenpriester in Ewigkeit geworden ist.

Hebr 11,35-38

Frauen erhielten ihre Toten durch Auferstehung wieder; andere aber wurden gefoltert, da sie die Befreiung nicht annahmen, um eine bessere Auferstehung zu erlangen. Andere aber wurden durch Verhöhnung und Geisselung versucht, dazu durch Fesseln und Gefängnis. Sie wurden gesteinigt, verbrannt, zersägt, starben den Tod durch das Schwert, gingen umher in Schafpelzen, in Ziegenfellen, hatten Mangel, Drangsal, Ungemach. Sie, deren die Welt nicht wert war, irrten umher in Wüsten und Gebirgen und Höhlen und den Klüften der Erde.



3.1 in der Hoffnung auf den Himmel

Röm 5,2b

und rühmen uns in der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes.

Hoffnung

Diese Hoffnung wird uns in der Offenbarung in bildlicher Sprache vor Augen geführt (Offb 21). Sie ist ein Antrieb, im Glauben durchzuhalten und alle Widerwärtigkeiten zu überwinden (Offb 2,7b.11b.17b.26-28; 3,5.12.21).

Offb 2,7b

Wer überwindet, dem werde ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, welcher in dem Paradies Gottes ist.

Offb 2,11b

Wer überwindet, wird keinen Schaden erleiden von dem zweiten Tod.

Offb 2,17b

Wer überwindet, dem werde ich von dem verborgenen Manna geben; und ich werde ihm einen weissen Stein geben und, auf den Stein geschrieben, einen neuen Namen, den niemand kennt, als er ihn empfängt.

Offb 2,26-28

Und wer überwindet und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde ich Macht über die Nationen geben; und er wird sie hüten mit eisernem Stab, wie Töpfergefässe zerschmettert werden, wie auch ich von meinem Vater empfangen habe; und ich werde ihm den Morgenstern geben.

Offb 3,5

Wer überwindet, der wird so mit weissen Kleidern bekleidet werden, und ich werde seinen Namen aus dem Buch des Lebens nicht auslöschen und seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.

Offb 3,12

Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen.

Offb 3,21

Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.

Herrlichkeit

»Die Herrlichkeit Gottes (d.h. wesensgleich sein mit Gott) sollten wir Menschen Gott vorweisen können. Dies ist uns aber unmöglich. Nur durch den Glauben kommen wir dazu; aber auch erst in der Ewigkeit.9

Röm 3,23

denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes

Röm 5,2

und rühmen uns in der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes.



3.2 in den Trübsalen durch die Hoffnung

Röm 5,3-4

Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch in den Trübsalen, da wir wissen, dass die Trübsal Ausharren bewirkt, das Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung;

Hoffnung wird gestärkt

Diese Hoffnung wird durch die Schwierigkeiten nicht gedämpft, sondern sogar noch gestärkt! Denn die Bewährung von Schwierigkeiten durch die Kraft des Heiligen Geistes macht uns siegesgewisser!

Illustration 1: Tunnel

Ein Kind, das schon mehrere Male mit seinen Eltern durch einen Tunnel gefahren ist, hat keine Angst mehr vor Tunnels. Es weiss: "Nach dem Dunkel kommt das Licht."
So wird auch ein geübter Christ durch die Anfechtungen, die wie Lebenstunnel sind, in seiner Hoffnung gestärkt. "Nach dem Dunkel kommt das Licht." Das hat er schon viele Male erlebt und er ist sich deshalb sicher, dass er das immer wieder aufs Neue erleben darf.

Illustration 2: Eben-Eser

Als Samuel und das Volk Israel erlebte, wie Gott sie aus sicherem Verderben vor den Philistern rettete, erstellte Samuel ein Denkmal aus Stein: "Eben-Eser" (1 Sam 7,12). Dieser Stein sollte die Israeliten immer wieder aufs Neue erinnern, dass Gott sie aus grosser Not errettet hat und deshalb auch aus neuen, zukünftigen Nöten retten wird.
Der Unglaube hat keine Zeit für solche Denkmale. Er sorgt und bangt gleich wieder auf die nächste Not hin. Die Dankbarkeit aber bleibt einen Moment stehen, dankt Gott, errichtet ein Denkmal zur bleibenden Erinnerung und geht frohen Mutes vorwärts!

1 Sam 7,12

Und Samuel nahm einen Stein und stellte ihn auf zwischen Mizpa und Schen, und er gab ihm den Namen Eben-Eser und sagte: Bis hierher hat uns der HERR geholfen.

Calvin

Kommentar zu Röm 5,3-4: »... Die "Geduld" bringt also den Heiligen die "Erfahrung", dass Gott die Hilfe, die er ihnen verheissen hat, auch wirklich erzeigt, wenn es nötig ist. Das dient dann wieder zur Bekräftigung ihrer Hoffnung; denn es wäre ja eine gar zu grosse Undankbarkeit, wenn sie die Wahrheit Gottes, die sie als beständig und kräftig erfahren haben, nicht auch für die Zukunft erwarteten.«10

Trübsal - unser Weg zum Ziel

Der Weg unseres Glaubens geht in jedem Fall durch Trübsale hindurch (Apg 14,22). Diese können nicht umgangen werden. Doch hinter all unser Trübsal wartet das sichtbare Reich Gottes auf uns. Jede einzelne Schwierigkeit nun, die wir überwunden haben, macht uns zuversichtlicher, dass wir durch die Kraft des Hl. Geistes ans Ziel kommen werden!

Apg 14,22

Sie befestigten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, im Glauben zu verharren, und sagten, dass wir durch viele Trübsale in das Reich Gottes eingehen müssen.



3.3 über Gott, den Höhepunkt unserer Hoffnung

Röm 5,11

Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch Gottes durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben.

das Grösste

Der Gipfel der Hoffnung ist Gott selbst (Röm 8,31). Kann man sich über etwas Grösseres rühmen? Definitiv Nein!

Röm 8,31

Was sollen wir nun hierzu sagen? Wenn Gott für uns ist, wer gegen uns?

"persönliche"
Hoffnung

Unsere Hoffnung bezieht sich also nicht nur auf einen schönen Ort, wo kein Leid und kein Schmerz mehr ist, sondern auf einen Ort, wo Gott selbst wohnt!




Übergang

Die biblische Hoffnung ist nun nicht jener vagen Hoffnung von Menschen zu vergleichen, die diesen Ausdruck für etwas gebrauchen, das zwar wünschenswert aber unsicher ist.
Nein, die biblische Hoffnung ist eine sichere Hoffnung!




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PUNKT 4

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4. Sicherheit: sichere Hoffnung...

Röm 5,5a

die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden,


4.1 durch die Ausgiessung des Hl. Geistes

Röm 5,5b

denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.

Heiliger Geist

Diese Hoffnung ist kein billiges Vertrösten auf die Zukunft. Diese Zukunft hat in unserem Herzen bereits begonnen, indem uns der Heilige Geist gegeben worden ist.

inneres Zeugnis

Dieser Heilige Geist gibt uns die innere Gewissheit, dass unser Verhältnis zu Gott in Ordnung ist. Ja, mehr noch: dass wir Gottes Kinder sind!

Röm 8,16

Der Geist selbst zeugt mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind.

Anzahlung

Dieser Heilige Geist ist Gottes Anzahlung (2 Kor 1,22; 5,5), d.h. Seine feste Zusicherung, auf diese Hoffnung hin.

2 Kor 1,22

der uns auch versiegelt und das Unterpfand (o. die Anzahlung) des Geistes in unsere Herzen gegeben hat.

2 Kor 5,5

Der uns aber eben hierzu bereitet hat, ist Gott, der uns das Unterpfand (o. die Anzahlung) des Geistes gegeben hat.

Liebe Gottes

Wieso spricht Paulus hier von der Liebe Gottes und nicht einfach nur vom Heiligen Geist?

Gottes Eigenschaft

Die Liebe ist Gottes "ureigenste" Wesenseigenschaft (1 Joh 4,8). Da der Heilige Geist eine Person des dreieinigen Gottes ist, ist dieser Geist die Liebe in Person. Somit ist die "ureigenste" Charaktereigenschaft des Heiligen Geistes die Liebe!

1 Joh 4,7-8

Geliebte, lasst uns einander lieben, denn die Liebe ist aus Gott; und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist Liebe.

Auswirkung

Dieser Geist der Liebe zeigt in unserem Leben Auswirkungen, Frucht (Gal 5,22). In der gelebten Liebe Gottes gegenüber unseren Mitmenschen wird der Heilige Geist sichtbar, greifbar.

Gal 5,22

Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.

Kennzeichen

Diese gelebte Liebe Gottes ist ein sicheres Kennzeichen echten Glaubens (Gal 5,6) und unserer Wiedergeburt (1 Joh 3,14)! Sie macht unsere Hoffnung noch gewisser.
»Ist das Gewissen auf solche Weise gegründet, aufgerichtet und gestärkt, so dient ihm auch die Betrachtung der Werke zur Stärkung, weil sie nämlich Zeugnisse dafür sind, dass Gott in uns wohnt und regiert.«11

Gal 5,6

Denn in Christus Jesus hat weder Beschneidung noch Unbeschnittensein irgendeine Kraft, sondern der durch Liebe wirksame Glaube.12

1 Joh 3,14

Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die Brüder lieben; wer nicht liebt, bleibt im Tod.

Entlarvung

Dieses Kennzeichen der Liebe Gottes kann uns auch zur Entlarvung falscher Propheten dienen (Mt 7,15-20). Durch dieses Kennzeichen werden sowohl Wunder-wirkende, falsche Propheten (Mt 7,21-23) als auch religiöse Heuchler (2 Tim 3,1-5) entlarvt.

Mt 7,15-20

Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reissende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.
Liest man etwa von Dornen eine Traube oder von Disteln Feigen? So bringt jeder gute Baum gute Früchte, aber der faule Baum bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, noch ein fauler Baum gute Früchte.
Jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
Deshalb, an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.

Mt 7,21-23

Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.
Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! Haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan?
Und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt. Weicht von mir, ihr Übeltäter!

2 Tim 3,1-5

Dies aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere13 Zeiten eintreten werden; denn die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, Verräter, unbesonnen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott,
die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen; und von diesen wende dich weg.14

Ziel des Glaubens

Die Liebe Gottes ist letztlich das Ziel des Glaubens. Sie ist der "Output", den Gott durch Seinen "Input" in unserem Leben bewirken will.

1 Tim 1,5

Das Endziel der Weisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben.



4.2 durch die Rechtfertigung Christi

Röm 5,6-9

Kommentar

Damals, als wir kraftlos, gottlos, sündig waren,
starb Jesus für uns

Jetzt, wo wir durch Jesus gerechtfertigt sind,
wird Er uns vom Zorn retten

Röm 5,6-9

Denn Christus ist, als wir noch kraftlos waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben.
Denn kaum wird jemand für einen Gerechten sterben; denn für den Gütigen möchte vielleicht jemand auch zu sterben wagen.
Gott aber erweist seine Liebe gegen uns darin, dass Christus, als wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist.

Vielmehr nun, da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn vom Zorn gerettet werden.

Recht-
fertigung
-> Rettung

Wir haben diese Liebe Gottes in unsere Herzen geschenkt bekommen, weil Gott uns wirklich liebt. Natürlich haben wir diese Liebe nicht verdient und können sie auch gar nicht verdienen. Aber Gott liebte uns bereits, als wir Gottlose und Sünder waren! Wieviel mehr wird Er uns vor dem zukünftigen Gericht retten, wo Er uns doch jetzt schon gerechtfertigt hat!



4.3 durch die Versöhnung Christi

Röm 5,10

Kommentar

Damals, als wir Feinde waren,
wurden wir durch den Tod Christi versöhnt

Jetzt, wo wir durch Jesus versöhnt sind,
werden wir durch Sein Leben gerettet werden.

Röm 5,10

Denn wenn wir, als wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes,

so werden wir viel mehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden.

Versöhnung
-> Rettung

Hier wiederholt Paulus den Gedanken von Röm 5,6-9: Gott liebte uns und versöhnte uns mit Ihm selbst, als wir noch Seine Feinde waren. Wieviel mehr werden wir vor dem zukünftigen Gericht gerettet werden, nachdem Er uns in Jesus Christus versöhnt hat!

Grundlage unseres Glaubens

Es ist wichtig zu erkennen, dass die Grundlage unseres Glaubens nicht in uns selber liegt. Sie liegt nicht in unserer Liebe zu Gott und das Christ-sein war auch gar nicht unsere Idee. Nein, Gottes Liebe zu uns und Seine Berufung (Joh 15,16) ist unserem Glauben vorausgegangen und deshalb unsere persönliche Glaubensgrundlage. Diese Grundlage liegt also in Gott selbst und wankt deshalb nicht.

Joh 15,16

Ihr habt nicht mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch gesetzt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibe, damit, was ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er euch gebe.






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SCHLUSS

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Zielaussage

Die Rechtfertigung aus dem Glauben an Jesus Christus vermittelt uns Gottes Heil.
Dieses Heil gilt es zu erkennen, zu schätzen und zu bewahren!

festhalten

Das Heil Gottes ist ein Schatz, den wir unbedingt bewahren müssen. Diesen Besitz müssen wir unbedingt festhalten (Offb 2,25; 3,11).

Offb 2,25

doch was ihr habt, haltet fest, bis ich komme.

Offb 3,11

Ich komme bald. Halte fest, was du hast, damit niemand deinen Siegeskranz nehme!



1Johannes Calvin, Institutio Christianae Religionis, III, 2,16; S. 354

2Mt 11,28-30: Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und »ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen«; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

3ICI-Ordner: Römer, S. 84

4ICI-Ordner: Römer, S. 84-85

5Herodot, Historien, übersetzt von A. Horneffer, 4. Auflage, Buch 7, S. 455-456

6Herodot, Historien, übersetzt von A. Horneffer, 4. Auflage, Buch 7, S. 460-461

7ICI-Ordner: Apologetik, S. 46

81 Kor 15,32b

9ICI-Ordner: Römer, S. 85

10Johannes Calvin, Institutio Christianae Religionis, III, 8,3; S. 456

11Johannes Calvin, Institutio Christianae Religionis, III, 14,18; S. 515

12Gute Nachricht-Übersetzung: »Es zählt nur der vertrauende Glaube, der sich in tätiger Liebe auswirkt.«

13Fussnote der Elberfelder: »o. "harte", "böse"; das griech. Wort bezieht sich sonst auf Menschen, mit denen schwer umzugehen ist; letztlich werden solche Menschen die "schweren" Zeiten prägen.«

14Die Tatsache, dass Paulus den Timotheus ermahnt, sich von solchen Menschen abzuwenden, zeigt nebst dem Ausdruck "eine Form der Gottseligkeit haben" klar auf, dass Paulus hier von "Christen" spricht. Denn als bibeltreue Christen sollen wir uns nicht von den Gottlosen abwenden, aber sehr wohl von den christlichen Heuchlern (Röm 16,17; 1 Kor 5,9-11; 2 Thess 3,6.14):
Röm 16,17: Ich ermahne euch aber, Brüder, dass ihr achthabt auf die, welche entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, Parteiungen und Ärgernisse anrichten und wendet euch von ihnen ab.
1 Kor 5,9-11: Ich habe euch in dem Brief geschrieben, nicht mit Unzüchtigen Umgang zu haben; nicht durchaus mit den Unzüchtigen dieser Welt oder den Habsüchtigen und Räubern oder Götzendienern, sonst müsstet ihr ja aus der Welt hinausgehen. Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Unzüchtiger ist oder ein Habsüchtiger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber, mit einem solchen nicht einmal zu essen.
2 Thess 3,6: Wir gebieten euch aber, Brüder, im Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr euch zurückzieht von jedem Bruder, der unordentlich und nicht nach der Überlieferung wandelt, die er von uns empfangen hat.
2 Thess 3,14-15: Wenn aber jemand unserem Wort durch den Brief nicht gehorcht, den bezeichnet, habt keinen Umgang mit ihm, damit er beschämt werde; und seht ihn nicht als einen Feind an, sondern weist ihn zurecht als einen Bruder.