Stichwort:
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10.06.2000 |
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PREDIGTTEIL |
UNTERPUNKT |
BESCHREIBUNG |
predigttechnische Angaben |
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Predigteinleitung |
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die eigentliche Predigt |
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Predigtschluss |
EINTRAG INS STICHWORTVERZEICHNIS |
Stichwort: |
Einheit |
Bibel: |
Eph. 2,20-22; 4,1-16 |
Beschrieb: |
Voraussetzungen für die Einheit der Gemeinde Christi: gleiche Grundlage (Wort Gottes), gleiche Ausrichtung (Jesus Christus), Bindemittel "Frieden". Als Folge dieser Einheit erfährt die Gemeinde Wachstum. |
Datum: |
11.06.2000 |
Ort: |
Pfingstweekend, HA Basel 2 |
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Anlass: |
Gottesdienst |
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Theologie: |
Gemeindewachstum |
Aufgabe: |
Predigt |
textgebundene Predigt |
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Tempel Christi, Leib Christi |
Lesung |
Eph. 2,20-22 |
Einheit |
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Voraussetzungen für die Einheit |
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Anleitungen sind etwas wirklich wichtiges. Fast jeder Gebrauchsgegenstand, den wir heute kaufen können, hat eine Anleitung. |
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In der Bibel finden wir auch Anleitungen. |
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Im Epheserbrief finden wir eine Anleitung, wie wir die Gemeinde Gottes bauen können. |
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Wir sollen eine Einheit sein. |
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Paulus vergleicht die Gemeinde in Eph. 2,20-22 mit einem Tempel und in Eph. 4,1-16 mit einem Leib. Doch beide Bilder überschneiden sich. So spricht Paulus einerseits von einem wachsenden Tempel (Eph. 2,211) und andererseits von einem erbauten Leib (Eph. 4,122.16b3). Im folgenden werden wir uns hauptsächlich an das Bild des Tempels halten, aber auch das Bild des Leibes beachten. |
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Im folgenden betrachten wir die Voraussetzungen für die Einheit der Gemeinde Christi. |
1. gleiche Glaubensgrundlagen |
1.1 Tempelgrundlage |
Eph. 2,20a |
Ihr seid aufgebaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, |
Notwendig-keit |
Der Tempel des Herrn braucht als erstes ein Fundament. Wenn dieses Fundament brüchig ist, wird der ganze Tempel in Mitleidenschaft gezogen werden. Man wird an ihm Reparaturarbeiten vornehmen, wird ihn stützen und immer wieder Risse zumauern, doch der Tempel ist und bleibt am Auseinanderfallen, wenn seine Grundlage nicht stimmt. |
Definition |
Die Grundlage wird von Gott gegeben. Es ist das Wort Gottes, die Bibel - und zwar sowohl das Alte (Propheten) wie auch das Neue Testament (Apostel). Nur diese Grundlage taugt als Fundament für den Tempel Gottes. |
Um einen soliden Tempel bauen zu können, nehmen wir als erstes also eine gute und stabile Grundlage. |
1.2 Einheit des Geistes |
Eph. 4,3-6 |
Befleissigt
euch, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des
Friedens: |
Auslegung |
Der Friede bewahrt die Einheit des Geistes. Dann wird diese Einheit des Geistes definiert. Es ist keine billige Einheit, sondern eine biblisch definierte. Sie ist identisch mit der "Tempelgrundlage". |
Ein Christ wird nie einen Frieden um jeden Preis wollen. |
2. gleiches Ziel |
2.1 Tempel: Eckstein |
Eph. 2,20b |
wobei Christus Jesus selbst Eckstein ist. |
Auslegung |
Der Tempel Gottes hat einen Eckstein, der den ganzen Bau zusammenhält: Jesus Christus. Die Ausrichtung auf Jesus Christus ist also genauso wichtig für den Zusammenhalt des Tempels wie dessen Grundlage. |
Um einen Tempel zu bauen braucht es also einen guten Eckstein, der alles zusammenhält. |
2.2 Leib: Haupt |
Eph. 4,15 |
Lasst uns aber die Wahrheit bekennen in Liebe und in allem hinwachsen zu ihm, der das Haupt ist, Christus. |
Auslegung |
Der Leib soll zum Haupt hinwachsen, d.h. er soll sich nach dem Haupt, Christus, ausrichten. |
PUNKT 3 |
3. Bindemittel |
Eph. 4,1-3 |
Ich
ermahne euch nun, ich der Gefangene im Herrn: |
Notwendig-keit |
Um Steine wirklich zu einem festen Gebäude zusammenbringen zu können, braucht es ein Bindemittel. Wir brauchen heute den Zement. Der Tempel Christi kommt ebenfalls nicht ohne Bindemittel aus. Es braucht zwar keinen Zement, aber das Bindemittel des Friedens. Ohne dieses Bindemittel wird der Tempel trotz seiner festen Grundlage und seinem Eckstein zusammenbrechen. |
Wie? |
Wie kann man denn den Frieden bewahren? Durch Demut, Sanftmut, Langmut und dem "in Liebe ertragen". |
Kostbarkeit |
Der Friede ist also etwas sehr kostbares. Wir sollen ihm Sorge tragen. Doch ohne gemeinsame Grundlage und Ausrichtung wird auch der Friede keine Steine zusammenhalten. Es braucht alles zusammen. |
Illustration 3 |
Wir haben also eine gute Grundlage und einen guten Eckstein. Jetzt nehmen wir schön einheitlich geformte Bausteine, fügen sie zusammen und befestigen sie aneinander durch ein Bindemittel. Alles funktioniert prima! |
3.1 Vielfalt |
Eph. 4,7-12 |
Jedem
einzelnen von uns aber ist die Gnade nach dem Mass der Gabe
Christi gegeben worden. Darum heisst es: »Hinaufgestiegen in
die Höhe, hat er Gefangene gefangen geführt und den
Menschen Gaben gegeben.« Das »Hinaufsteigen«
aber, was besagt es anderes, als dass er auch hinabgestiegen ist
in die unteren Teile der Erde? Der hinabgestiegen, ist derselbe,
der auch hinaufgestiegen ist über alle Himmel, damit er alles
erfüllte. |
Schwierigkeit |
Die Vielfalt der Steine erschwert das Zusammenfügen erheblich. Wenn die Steine nämlich alle genau die gleichen Masse hätten (wie das auf der modernen Baustelle der Fall ist), dann könnte man sie viel leichter zusammenfügen. Aber verschiedenartige Steine sind sehr viel schwieriger. |
Sinn |
Jesus Christus hat sich bei Seinem Tempelbau aber für verschiedenartige Steine entschieden. Verschiedenartig in ihrem Verwendungszweck und verschiedenartig in ihrer Belastung. Warum? Weil Sein Tempel nicht statisch ist, sondern organisch. Es ist ein Tempel der wächst, denn der Tempel ist zugleich Leib! Und im Gegensatz zu einem Gebäude braucht ein lebensfähiger Organismus nicht gleichförmige Steine, sondern verschiedenartige Zellen. Deshalb diese Vielfältigkeit. |
fünffältiger Dienst |
Diese Vielfalt drückt sich im fünffältigen Dienst aus: Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer. Diese fünf Ämter sind nicht dazu da, die ganze Arbeit für die Gemeinde zu tun, sondern sie sollen die Gemeindeglieder ausrüsten zum Dienst. Diese werden dann wieder andere ausrüsten. |
Diese Vielfalt stellt unsere Einheit echt auf die Probe. Wie schnell denken wir doch, die anderen Glaubensgeschwister müssten sein wie ich und müssten gleich viel arbeiten wie ich. Diese Vielfalt ist ein grosses Konfliktpotential aber auch eine grosse Chance, einander zu ergänzen. Ich denke, dass sich jeder Christ in ein Amt oder in mehrere dieser Ämter einordnen kann. Wichtig ist aber nicht, zu wissen welches Amt ich jetzt genau habe, sondern sich bewusst zu sein, dass Gott mit meinem Leben etwas vorhat. Gott hat ein enormes Potential in unser christliches Leben gelegt. Dieses gilt es jetzt zu entdecken, zu fördern und einzusetzen. |
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Illustration 4 |
Jetzt machen wir ein Experiment. Wir nehmen die gleiche Grundlage, den gleichen Eckstein, aber statt einheitlich geformte Steine nehmen wir Natursteine. Jeder einzelne von ihnen ist ein Original. Jeder einzelne hat eine andere Form und eine andere Belastbarkeit. Und jetzt wollen wir mal mit diesen Steinen eine Tempelmauer bauen, wie wir das vorher mit den einheitlich geformten Steinen machten. Oha - das ist ja viel schwieriger! Jetzt ist das Bindemittel "Frieden" wirklich sehr gefragt! |
4. Auswirkungen der Einheit |
4.1 Wachstum der Gemeinde |
4.1.1 Wachstum des Tempels |
Eph. 2,21 |
In ihm zusammengefügt, wächst der ganze Bau zu einem heiligen Tempel im Herrn, |
Wachstum |
Wenn die Grundlage des Tempels stimmt und die Tempelsteine auf Jesus Christus ausgerichtet sind und sich von Ihm zusammenfügen lassen, wächst der Tempel. |
Gemeindewachstum ist also eine Folge der Qualität einer Gemeinde und nicht das Ziel selbst. Wir müssen uns deshalb auf die Gemeindequalität konzentrieren, d.h. in diesem Zusammenhang auf das Fundament "Wort Gottes", auf den Eckstein "Christus" und auf das Bindemittel "Frieden". |
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JAEL |
Wir haben uns als Gemeindeleitung in den letzten Monaten vor allem auf das Fundament konzentriert. Denn ohne ein einheitliches Fundament kann eine Gemeinde unmöglich gesund wachsen. Aber auch die anderen Punkte sind uns wichtig. Unser Merkwort JAEL können wir übrigens auch aus diesen Stellen im Epheserbrief ableiten: J =
Jüngerschaft (Wort Gottes als Tempelgrundlage und
Definition der Einheit des Geistes) |
4.1.2 Wachstum des Leibes |
Eph. 4,13-16 |
bis
wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis
des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Vollmass des
Wuchses der Fülle Christi. (Denn) wir sollen nicht mehr
Unmündige sein, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von
jedem Wind der Lehre durch die Betrügerei der Menschen, durch
(ihre) Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum. |
Wie? |
Der Leib Christi, die Gemeinde, soll die
Unmündigkeit verlassen und die Mannesreife erreichen. Diese
Mannesreife beinhaltet Standfestigkeit. |
4.2 persönliches Wachstum |
Eph. 2,22 |
und in ihm werdet auch ihr mitaufgebaut zu einer Behausung Gottes im Geist. |
Auslegung |
Nicht nur der Tempel als ganzes wächst, sondern auch die einzelnen Steine. |
Wenn wir uns für das Wachstum des gesamten Tempels investieren, werden wir persönlich nicht zu kurz kommen! |
Wir sollen eine Einheit sein. Darum müssen wir auf folgende Dinge achten: |
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Zusammen- |
1. gemeinsame Grundlage: Wort Gottes |
1Eph.
2,21: In ihm zusammengefügt, wächst
der ganze Bau zu einem heiligen Tempel im Herrn,
2Eph.
4,12: zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des
Dienstes, für die Erbauung des
Leibes Christi,
3Eph.
4,16b: und (so) wirkt er das Wachstum des Leibes zu seiner
Selbstauferbauung
in Liebe.
4»das
(zusammenhaltende) Band.« Wird an einer ausserbiblischen
Stelle im Sinne von »Bindegliedern, die verschiedene einzelne
Schiffe zusammenhalten«, verwendet. (Wörterbuch zum NT,
Bauer-Aland)
Die Wuppertaler übersetzt Eph. 4,3 auch so:
»Sputet euch, das Einssein im Geiste mit dem Bindemittel des
Friedens zu bewahren«. (Wuppertaler, Eph.-Brief, S. 136-137)
5Eph.
4,15a: Lasst uns aber die Wahrheit bekennen in Liebe