1. bekannte Namen und Ereignisse
2. Segnungen der Neuen Welt
3. Falsche Frömmigkeit brachte Fluch in die Neue Welt
3.1 Fluch durch die "Götter"
4. Lebensweisheiten von Columbus: Umgang mit Schwierigkeiten
5. geografische Irrtümer
1. bekannte Namen und Ereignisse |
Amerika |
»Amerigo Vespucci (1451-1512) lieferte den Namen für den neuen Kontinent. Vespucci
war in Florenz geboren und wurde 1505 Spanier. Nach Reisen für Spanien und Portugal
stellte er sich widersprechende Behauptungen auf. So sagte er 1497, dass er einen neuen
Kontinent entdeckt habe, die Neue Welt. Kolumbus, der immer noch glaubte, Indien
erreicht zu haben, bestritt nicht Vespuccis Aussage. Der Vorschlag, dass der neue Kontinent,
der tatsächlich Südamerika war, den Namen Vespuccis erhalten sollte, wurde für
den südlichen Teilkontinent und später auch für den nördlichen Teil übernommen.« |
Ei des Columbus | »Heute war ich wieder bei Pedro Gonzalez de Mendoza zu Gast, und der Erzbischof
erzählte mir, dass Martin Alonso Pinzon gestorben sei. Einer der anwesenden Höflinge,
der es wohl lieber gesehen hätte, wenn anstatt von einem toten Spanier von einem toten
Genuesen die Rede gewesen wäre, fragte mich, ob ich glaube, dass Indien nicht entdeckt
worden wäre, hätte ich das nicht getan. Ich gab ihm keine Antwort, griff nach einem Ei
und fragte ihn, ob er imstande sei, das Ei auf die Spitze zu stellen. Er versuchte es vergeblich,
und auch die anderen bemühten sich umsonst. Ich nahm daraufhin das Ei und
stiess es so fest auf den Tisch, dass es auf der eingedrückten Spitze stehen blieb. Jetzt erst
gab ich dem Höfling Antwort. "Sicher könnt Ihr das Kunststück jetzt nachahmen", sagte
ich zu ihm. "Mit Indien verhält es sich genauso."« (Robert Grün, Christoph Columbus, Das Bordbuch, 1983, Edition Erdmann, 2. Die Goldenen Inseln, Donnerstag, den 18. April, S. 142) |
Indianer | Indianer. »Diesen Namen gab Columbus den Eingeborenen. Er glaubte ja, in Indien zu
sein. Der Name blieb auch in Gebrauch, als man wusste, dass Columbus Amerika entdeckt
hatte, und wurde auf alle Ureinwohner der Neuen Welt angewendet.« (Robert Grün, Christoph Columbus, Das Bordbuch, 1983, Edition Erdmann, 2. Die Goldenen Inseln, Samstag, den 13. Oktober 1492, S. 98) |
Kannibalen | »Sie zeigten uns Pfeile der Caniboto-Indianer, lange Rohre, deren Spitze ein in Feuer
gehärtetes Holzstück bildete, und wiesen auf Körperstellen, wo ein Stück Fleisch fehlte.
Allen Ernstes behaupteten sie, die Kannibalen hätten es ihnen abgebissen und in rohem
Zustand verzehrt. Natürlich glaubte ich ihnen kein Wort.« »In der Zeit, da Columbus mit seinen Spaniern in Westindien auftauchte, ergossen sich vom Nordosten des südamerikanischen Festlandes Völkerwanderungen über die Aruaken, die Bewohner der westindischen Inselwelt. Diese Einwanderer wurden Karaiben genannt; sie waren Menschenfresser. Als Columbus von diesen menschenfressenden Karaiben erfuhr, fasste er dieses Wort als Kaniben auf, als Völker des Gross-Khans, den das Abendland vor allem aus Marco Polos Reiseberichten kennengelernt hatte. Auf dieses Wort Kaniben geht die heutige Bezeichnung Kannibalen für Menschenfresser zurück.« (Robert Grün, Christoph Columbus, Das Bordbuch, 1983, Edition Erdmann, 2. Die Goldenen Inseln, Montag, den 17. Dezember 1492, S. 114) |
2. Segnungen der Neuen Welt |
Kartoffeln | »Am Abend lehrten uns die Eingeborenen die Zubereitung eines unscheinbaren Knollengewächses,
an dem wir bisher achtlos vorübergingen. Ich werde einige dieser seltsamen
Äpfel, die wie Kastanien schmecken und von den Indianern Batate genannt werden, nach
Europa mitnehmen.« »Dieses unscheinbare Knollengewächs war - die Süsskartoffel. Columbus hatte, ohne es zu wissen, für die Menschheit ein kostbareres Gut als Gold entdeckt.« (Robert Grün, Christoph Columbus, Das Bordbuch, 1983, Edition Erdmann, 2. Die Goldenen Inseln, Sonntag, den 4. November 1492, S. 104-105) |
Mais | »Mais wurde nach Europa gebracht, nachdem Christoph Kolumbus Amerika entdeckt hatte.« (Duncan Castlereagh, Das Zeitalter der grossen Entdeckungen, 1971, Lekturama, 4. Zum Kap der guten Hoffnung, S. 71) |
Tabak | »Luis de Torres berichtete mir von einem seltsamen Brauch der Indianer, den er mehrmals
beobachten konnte: Sie wickeln getrocknete Kräuter in ein Blatt, rollen das Blatt und den
Inhalt zusammen, entzünden diese Rolle, stecken sie in den Mund und stossen dann ständig
dichte Rauchwolken aus. Diese Rolle nennen sie tobaco. Ein seltsamer Brauch! Ich
glaube, dass diese Art, sich selber zu beräuchern, eine Art religiöse Handlung ist.« »Die erste authentische Erwähnung des Tabaks. Ursprünglich trugen nur die oben erwähnten Rollen den Namen tobaco, später wurde er auch der Tabakpflanze selber gegeben.« (Robert Grün, Christoph Columbus, Das Bordbuch, 1983, Edition Erdmann, 2. Die Goldenen Inseln, Dienstag, den 6. November 1492, S. 105) |
Hängematten | »Dieser Name für Hängematten hat sich in der Seemannssprache bis heute erhalten.« »Zum ersten Mal besichtigten wir die Behausungen der Eingeborenen. Es sind Hütten von der Form eines Pavillons, aus Baumwollgewebe, Rohr und Palmblättern zusammengesetzt. Als Ruhelager werden Baumwollnetze verwendet, die den Namen Hamaks tragen.« (Robert Grün, Christoph Columbus, Das Bordbuch, 1983, Edition Erdmann, 2. Die Goldenen Inseln, Dienstag, den 16. Oktober 1492, S. 100) |
Gold | »Wer Gold hat, vermag alles, was er in der Welt nur will. Er kann selbst die armen Seelen
ins Paradies bringen. (Aus einem Brief des Columbus an die Katholischen Könige vom 7. Juli 1503)« (Robert Grün, Christoph Columbus, Das Bordbuch, 1983, Edition Erdmann, 5. Ophir, S. 271) Dieser Einschätzung stehen die Worte des Herrn Jesus Christus diametral entgegen (Mt 6,24; 1 Tim 6,9-10). Der Schutz des Reichtum ist eine Illustion (Spr 18,10-11). Diesen vermeintlichen Schutz suchen viele Menschen, weshalb die tiefere Ursache für Habsucht im Sorgen begründet ist (Mt 6,25). Wir sollen uns vielmehr um das Reich Gottes sorgen (Mt 6,33). Diese Sorge ist leicht (Mt 11,30). |
Spr 18,10-11 | Ein fester Turm ist der Name des HERRN; zu ihm läuft der Gerechte und ist in Sicherheit. Das Vermögen des Reichen ist seine feste Stadt und wie eine hochragende Mauer - in seiner Einbildung. |
Mt 6,24 | Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. |
Mt 6,25 | Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung? |
Mt 6,33 | Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden. |
Mt 11,28-30 | Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und »ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen«; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht. |
1 Tim 6,9-10 | Die aber reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstrick und in viele unvernünftige und schädliche Begierden, welche die Menschen in Verderben und Untergang versenken. Denn eine Wurzel alles Bösen ist die Geldliebe, nach der einige getrachtet haben und von dem Glauben abgeirrt sind und sich selbst mit vielen Schmerzen durchbohrt haben. |
Fluch | »Als ich mich umwandte, sagte Bartolome Colon, ein böses Lächeln auf den Lippen:
"Gold gedeiht nur auf dem Boden des Unrechts. Gold ist Gift. Und deshalb wird Spanien
eines Tages daran verenden."« (Robert Grün, Christoph Columbus, Das Bordbuch, 1983, Edition Erdmann, 5. Ophir, S. 291) |
Blut, Hass | »Was ich (Las Casas) zu hören bekam, festigte nur noch die Überzeugung, die ich während
der Überfahrt gewonnen hatte: dass aus Gold Blut, Hass, Hader und Verrat wachsen;
dass alles Unglück vom Gold kommt. Deshalb will ich auch diesem Teil meines Berichts
den Titel geben, den er verdient: Der Fluch des Goldes.« (Robert Grün, Christoph Columbus, Das Bordbuch, 1983, Edition Erdmann, 4. In Ketten, S. 219) (»Las Casas (1474-1566) war damals ein vierundzwanzigjähriger Theologiestudent. Er war der erste Priester, der in der Neuen Welt ordiniert wurde, und war später Bischof von Chiapas (Mexiko). Da er sich stets warm für die Belange der Indianer einsetzte, erhielt er den Titel "Oberschutzherr der Indianer". (...) Las Casas verfasste die "Historia de las Indias", eine der bedeutendsten Columbus-Biographien. Seine Bewunderung für den Admiral war gross, doch lehnte er dessen Einstellung den Indianern gegenüber schroff ab.« S. 215) |
Rassendis- kriminierung |
»Ich (Las Casas) fragte mich wieder einmal, wie ein Mensch (Christoph Columbus), dessen
Frömmigkeit ohne Zweifel echt war, Geschöpfe Gottes nur deshalb wie Tiere behandeln
konnte, weil sei eine andersfarbige Haut besassen.« (Robert Grün, Christoph Columbus, Das Bordbuch, 1983, Edition Erdmann, 4. In Ketten, S. 211-212) |
Christentum, falsches |
»Ich (Las Casas) dachte an den Sklavenmarkt von Sevilla, und nun erst wurde mir so richtig
klar, welch fluchwürdiges Verbrechen es darstellte, diese Geschöpfe Gottes aus ihrem
Paradies zu reissen und die Segnungen eines Christentums zu lehren, das nie mein Christentum
war.« (Robert Grün, Christoph Columbus, Das Bordbuch, 1983, Edition Erdmann, 4. In Ketten, S. 213) »Zum erstenmal in meinem Leben schämte ich (Las Casas) mich, ein Spanier und ein Christ zu sein.« (Robert Grün, Christoph Columbus, Das Bordbuch, 1983, Edition Erdmann, 4. In Ketten, S. 218) |
3.1 Fluch durch die "Götter" |
himmlische Geschenke? |
»Den Himmel nennen die Indianer turey, und alle Geschenke, die sie von uns erhalten,
sind turey, auch wenn es sich um ein Stück verrostetes Eisen, einen Lederriemen oder ein
Blatt Papier handelt.« (Robert Grün, Christoph Columbus, Das Bordbuch, 1983, Edition Erdmann, 2. Die Goldenen Inseln, Mittwoch, den 26. Dezember, S. 118-119) »Ich (Las Casas) fragte mich, ob es schon bis hierher gedrungen war, dass die Geschenke der weissen Götter Blut, Tränen und Elend brachten."« (Robert Grün, Christoph Columbus, Das Bordbuch, 1983, Edition Erdmann, 3. Paradies und Hölle, S. 212) |
List | »"Etwas später schenkt ihm Colon die beiden Armbänder, und dann hat es das Pferd mit
einemal eilig. Immer wilder wird der Ritt, und plötzlich haben auch die anderen Spanier
aufgeschlossen. Jetzt erkennt Caonabo, in welche Falle er gegangen ist. Als er zu schreien
beginnen will, sieht er in gezückte Schwerter. Ausserdem kann er seine Hände nicht
gebrauchen! Die zwei Schmuckstücke, die ihm der Spanier geschenkt hat (Handschellen!),
lassen sich nicht abschütteln und auch nicht voneinander trennen.« (Robert Grün, Christoph Columbus, Das Bordbuch, 1983, Edition Erdmann, 3. Paradies und Hölle, S. 182) |
4. Lebensweisheiten von Columbus: Umgang mit Schwierigkeiten |
Gebet | »Heute nacht hörte ich vor meiner Kajüte Stimmen und das leise Tapp-Tapp von Schritten.
Verstehen konnte ich nicht, was gesprochen wurde, aber das brauchte ich nicht. Auch
so wusste ich, was die Männer draussen berieten. Einer klopfte schliesslich an meine Tür.
Ich tat, als schliefe ich. Wieder begann die Beratung. Abermals Klopfen, diesmal ungestüm.
Dass sie es nicht wagten, einfach einzudringen, gab mir Mut. Ich begann laut zu beten. Zuerst Stille, die ihre Überraschung widerspiegelte. Dann fluchte einer. Ich wusste, dass sie noch zögerten, und betete laut weiter. Schliesslich schlichen sie davon. Kaum dass sie abgezogen waren, kam Sanchez de Segovia zu mir. Er bat mich händeringend, den Befehl zur Rückkehr zu geben. Sie würden uns alle ins Meer werfen, meinte er. Ich riet ihm die beste Medizin gegen Angst: das Gebet. Sicher hält mich nun auch er für einen weltfremden Narren. Am Morgen konnte ich die "Pinta" nicht mehr sehen. Hat sie die Heimfahrt angetreten? Ich weiss es nicht. Doch das weiss ich sicher: dass wir Asien erreichen werden. Gott wird mich nicht verlassen.« (Robert Grün, Christoph Columbus, Das Bordbuch, 1983, Edition Erdmann, 2. Die Goldenen Inseln, Samstag, den 29. September 1492, S. 87) |
Gott- vertrauen |
»Wüsste ich nicht, dass der Allmächtige schützend die Hand über mich hält, müsste
nun
auch ich den Mut verlieren. Ich stehe einem Rätsel gegenüber, auf das vor mir wohl noch kein Seefahrer gestossen ist. Ich glaubte zu träumen. Ich schloss die Augen und öffnete sie wieder. Aber das half nichts. Die Magnetnadel wies, anstatt auf den Nordpol zu zeigen, ungeführ einen halben Strich nordwestlich. Eine Erklärung? Ich weiss keine. Und ich zittere vor der Stunde, da die anderen mich mit Fragen bestürmen werden. Gewiss werden sie behaupten, der Teufel selber lenke unsere Flotte.« (Robert Grün, Christoph Columbus, Das Bordbuch, 1983, Edition Erdmann, 2. Die Goldenen Inseln, Donnerstag, den 13. September 1492, S. 83) |
Angriff | »Das sicherste Mittel, sich des Stiers zu erwehren, ist es, ihn bei den Hörnern zu packen.
Vielleicht ist er so überrascht, dass er vergisst, mich aufzuspiessen.« (Christoph Columbus) (Robert Grün, Christoph Columbus, Das Bordbuch, 1983, Edition Erdmann, 2. Die Goldenen Inseln, Dienstag, den 5. März, S. 135) |
Arbeit | »Um keine Panik aufkommen zu lassen, befahl Kolumbus, ständig, also bei Tag und
Nacht, zu segeln.« (Duncan Castlereagh, Das Zeitalter der grossen Entdeckungen, 1971, Lekturama, 5. Westwärts auf Entdeckungsfahrt, S. 90) |
5. geografische Irrtümer |
Erde | »Er hatte in der Bibel gelesen, dass "am dritten Tage Gott befahl, dass die Wasser der Erde
sich auf einem Siebentel zu sammeln haben. Sechs Teile der Erde trocknete Gott..." Und
daraus hatte Kolumbus geschlossen, dass 6/7 der Erdkugel trockenes Land seien und der
Rest von Wasser bedeckt. Gleich anderen, gut belesenen Männern jener Zeit hatte Kolumbus die Tatsache akzeptiert, dass die Erde rund sei. Es schien ihm also logisch zu sein, dass die miteinander verbundenen Landmassen Europa, Afrika und Asien die erforderlichen 6/7 der Erdkugel ausmachen würden. Wenn dann alle Ozeane zusammengenommen das restliche Siebentel ausfüllen, kann der Atlantik auf keinen Fall so riesengross sein!« |
Kompass | »Das bis dahin unbekannte Problem des vom Ort abhängigen Erdmagnetfeldes machte
sich gerade in einem unglücklichen Zeitpunkt bemerkbar.« »weil zu jener Zeit noch geglaubt wurde, dass der Polarstern die Kompassnadel anziehe (auch Kolumbus glaubte noch daran).« (Duncan Castlereagh, Das Zeitalter der grossen Entdeckungen, 1971, Lekturama, 5. Westwärts auf Entdeckungsfahrt, S. 92+94) |
Indien? | »Vier Jahre nach Beendigung dieser Reise starb Kolumbus, der niemals die reine Wahrheit
über seine Entdeckungen erfuhr.« (Duncan Castlereagh, Das Zeitalter der grossen Entdeckungen, 1971, Lekturama, 7. Der Drang nach Osten und Westen, S. 122) |
Schluss
Thema |
Was können wir von Christoph Columbus lernen? |
Zielaussage |
Christoph Columbus war ein grosser Entdecker, der Schwierigkeiten konfrontativ anging. Leider erlag er einem falschen Christentum. |